Donnerstag, 28. Februar 2013

Winterendkalender (130226-28)

Di 26.2.13
Italien wählt das Patt.

Mann umarmte Baum (2),Friedhof Plötzensee,heute
Porco Dio! Bei mir hat Berlusconi es geschafft, daß Italien nichts mehr von einem Sehnsuchtsland hat. Aber gleich zum Albtraum für Europa - hätts auch nicht gebraucht.

Hat mich wirklich überrascht, daß von 'Mann umarmt Baum' (siehe Kb 130224: Schneemänner) noch soviel, noch überhaupt etwas übrig ist. Das 'Heart of Snow' dagegen nur mehr als Durchfeuchtung der Baumrinde vorhanden.

Mi 27.2.13
Italien wird zur Gefahr für Europa.
Man stelle sich vor, in Deutschland würden folgende Kandidaten für eine Art Kanzler-Präsident zur Wahl stehen:
Frank Walter Steinmaier, - da es zu Berlusconi in Europa außerhalb Italiens kein Pendant gibt, nehme ich also - den Kiezkönig von St. Pauli, und Stefan Raab. Wahrscheinlich würde über den Wahlausgang (denn Steinmaier würde sicher nicht gewinnen) ganz Europa jubeln. Und erstmal feiern gehen.

einer der neuen Brutkästen im Lausepark
Der Park wird in den vergangenen Tagen gärtnerisch bearbeitet, ausgelichtet, frühlingsfit gemacht. Heute wurden Brutkästen von einem Gartenarbeitsteam oben an den Bäumen angebracht. Egal was nach den Prinzipien des Taylorismus richtig wäre; ich freue mich und die Vögel sicher auch, daß der Park gepflegt wird.  



Do 28.2.13
Brandenburg kündigt BER-Konsens auf.
Nee, echt nich, dazu kein Wort mehr, erst wieder wenn BER eröffnet ist. Nur soviel: Offensichtlich haben die Brandenburger inzwischen auch mitbekommen, daß bei ihnen ein Flughafen gebaut werden soll. 

Die Teckel beim Hundetreff heute seltsam ausgeglichen und sanftmütig, sogar anderen Hunden gegenüber.
Mit dem Ende des Winters kann man das schwer begründen. Aber heute ist der letzte Tag des meteorologischen Winters. Der wird eingehen in die Annalen als besonders sonnenscheinarm. Der bisherige Negativrekord von 1965/66 wird aber wohl halten. Das Fehlen von Helligkeit, bedingt durch hochnebelreiche Wetterlagen, läßt sich auch an der schwachen Farbigkeit der hier eingestellten Bilder in den letzten drei Monaten ablesen.

Ich wünsche Papst Benedikt XVI., der per heute 20 Uhr sein Pontifikat aus eigenem Willen beendet hat, unbekannterweise alles Gute. Schade, es wurde nicht, wie irgendwo angekündigt, geläutet.

Fürs BLogbuch: Jeder Tag dieses Winters seitdem (genau 90 Tage) ist hier in diesem Blog erfaßt worden, durch eigenständige Posts der Kalenderblätter oder als Tagesnotiz innerhalb von chronikhaften Sammel-Posts, entwickelt zur aktuellen Grundform. Mal sehen, ob und wenn, ob in dieser Form, es weitergeht.

Sonnenuntergang 17:44

Montag, 25. Februar 2013

Kb 130225: Was Männer machen

Mo 25.2.13
Erdogan lobt Merkels neue Signale.
Vom türkischen Ministerpräsidenten gelobt zu werden sollte umgehend die Überprüfung nach sich ziehen, was man falsch gemacht hat.

Lausepark, heute, Blick auf St. Joseph

Winter ade, verkündet die Zeitung im Lokalteil schonmal. Meinte auch der jüngere Mann heute vormittag, als er in knielangen kurzen Hosen und nur im kurzärmeligen TShirt über die Müllerstraße im Wiegeschritt lief. Das Thermometer zeigte 1 Grad plus. Es kann auch denjenigen das Leben bestrafen, der zu früh kommt.

Nachtrag zur gestrigen Abendrunde. War heilfroh, über keine Schußwaffe zu verfügen, angesichts des Mannes, der nur ein paar Häuser weiter unmittelbar auf dem Bürgersteig stehend in Richtung der parkenden Autos pißte. Manchmal sind Männer auch nur als Schneemänner zu ertragen.

Sonntag, 24. Februar 2013

Kb 130224: Schneemänner

So 24.2.13
CDU für rasche Reform der Homo-Ehe.

Heart of Snow,Friedhof Plötzensee
Daß hierfür vor allem wenn nicht ausschließlich wahltatktische Überlegungen verantwortlich sind, geschenkt. Ja, auch die SPD ist wieder mal zu bedauern, weil die CDU weitere Themen abgreift. Davon aber abgesehen ist es trotzalledem ein gutes Zeichen, wenn Homosexualität derart wahlergebnisrelevant im Mainstream angekommen ist, daß sogar die CDU sich bemüßigt fühlt, bei diesem ihr an sich degoutanten Komplex klein bei zu geben. Nur die CSU darf weiter an den Tatsächlichkeiten vorbei schwafeln.

Schneemann umarmt Baum,ebenda
Die Antwort auf 'Wie halte ich es mit Homosexualität' ist ein guter Indikator dafür, wie liberal und  tolerant bzw. wie gewaltbereit und brutal, von oben nach unten durchstechend, in einer Gesellschaft miteinander umgegangen wird, soll heißen wie offen eine Gemeinschaft wirklich ist. Das gilt für den Umkreis bis zum nächsten Nachbarn ebenso wie für ganze Staaten. Da sieht es hier nicht so schlecht aus, wie auch die Schlagzeile oben zeigt. Auch wenn man den Anteil an Lippenbekenntnis abzieht, bleibt noch ... ja wieviel bleibt dann eigentlich wirklich übrig.

Der Schnee pappte heute was das Zeug hielt. Die Parks wurden zu Skulpturenparks. Mit Blick auf das Thermometer sind die Werke aber inzwischen sicher nur mehr auf den Bildern hier zu erleben.

Links Goethepark, rechts Vp Rehberge
Zur Abwechslung ausgiebig den Goethepark begangen. Das südlich der Transvaalstraße gelegene Gelände wurde schon ab 1922 zum Park gestaltet und damit vier Jahre früher als der nördlich gelegene Volkspark Rehberge. Die Gestaltungspläne des Magistrats von Berlin bzw. des Bezirksamtes Wedding für die Parkanlage bezogen sich dabei von Anfang auf das gesamte Gebiet der südlichen Jungfernheide zwischen der heutigen Julius-Leber Kaserne und dem Plötzensee. Nur auf den südlichen Teil des vorgesehenen Areals konnte jedoch eigentumsrechtlich sofort zugegriffen werden. Es entstand der Goethepark. Der nördliche Teil, zugehörig zu den ehemaligen Königlichen Forsten, mußte erst dem preußischen Fiskus abgekauft werden. Nach langen  zähen Verhandlungen gelang das endlich 1926 für einen Kaufpreis von knapp 2,06 Mio. Reichsmark. Die Transvaalstraße, an der Goethepark und Volkspark Rehberge getrennt zusammentreffen, markiert insofern eine ehemalige Grenze: bis zur Gründung der Einheitsgemeinde 1920 Berlin und die Königlichen Forste.

Der Friedhof Plötzensee überraschte dann mit den Schneeskultpturen an den Bäumen. Weiter in der Rehberge, am Fuße der Todesbahn ein wahres Kabinett an Schneefiguren. 

Samstag, 23. Februar 2013

Kb 130223: Touring

Sbd 23.2.13
Islamisten aus Europa zieht es nach Syrien.
Heiliger Sankt Florian / Verschon' mein Haus / Zünd' andre an!
Fanatische Gläubige und gläubige Fanatiker haben sich ja in einem beneidenswerten Leben eingerichtet. Die Welt ist eine klare Angelegenheit, keine verstörenden Paradoxe, keine ängstigenden Ungewissheiten. Alles ist geregelt: Es gibt keine Probleme, nur Lösungen. Sie haben immer Recht, wissen, was gut und schlecht ist, und sind selbst dabei immer die Guten, weil sie nämlich die Gläubigen sind. Feinde gibt es zuhauf, - im Prinzip alle anderen, und vor allem die Ungläubigen -, und die muß man selbstverständlich bekämpfen. Für Action ist also genügend gesorgt.
Reisende also besser nicht aufhalten.  

Auf der Vormittagsrunde dieses einladende Straßenmeublement in der Triftstraße passiert.

Nachmittagsrunde durchs nördliche Weddinger Seenland. Unter der Brücke links mit dem roten Geländer werden Sperlingsee und Entenpfuhl zusammengeführt. Das sind angelegte kleine Seen, allerdings unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheit eines Fenns, also eines Feuchtgebietes. Nach links oben steigt der Leutnantsberg an, eine echte Erhebung.

Fürs BLogbuch: Mit Einsetzen der Dunkelheit begann anhaltend nasser Schnee zu fallen, und es wurde zunehmend milder.


Freitag, 22. Februar 2013

Kb 130222: Sagenhaft

Fr 22.2.13
BVG und S-Bahn wollen Preise erhöhen.

Sagen- 
brauche ich zu dieser Schlagzeile eigentlich nichts, weshalb ich auch sagen würde, daß ich dann auch wirklich nichts weiter dazu sage. 

Rehberge,Sicheldüne hinunter nach SW,heute

Wenn sich doch auch andere Menschen, denke ich mir, vornehmen würden, etwa in der Politik oder im Showbetrieb, nichts zu sagen, wenn sie nichts zu sagen haben, dann wäre das ebenso erholsam und gehaltvoll wie das heute bis hierher von mir Gesagte. 
Aber wie hat es Luther so schön nicht gesagt: Wes das Haubt ler ist, des gehet der Mvnd avch vber. Aber Achtung, weiter wird dort gesagt, "die Menschen müssen rechenschafft geben am jüngsten Gericht / von einem jglichen vnnützen wort / das sie geredt haben."*

Rehberge, am Schwarzen Graben
Das könnte eng werden heute. Deshalb höre ich jetzt mal besser auf, was zu sagen ... zumindest darüber, worüber ich eigentlich nichts weiter hatte sagen wollen, sonst komme ich noch in 
-haft.

* (Bibel, Matth. 21, 34 f.)

Donnerstag, 21. Februar 2013

Kalenderblatt 130221: Die beiden Bettler von Entenhausen

Do 21.2.13
Wowileid und Spatzeck verbraten Fantastilliarden.
So lautete heute wirklich die Aufmacherschlagzeile des Tagesspiegel mit Bezug darauf, daß es das BER-Desater ins Micky-Maus-Heft geschafft hat. Jetzt ist Berlin, sind wir also nicht in Schönefeld, sondern in Entenhausen gelandet. Willkommen in der Wirklichkeit, Willkommen Berlin! This is Entenhausen calling!

Marienfelder Feldflur heute nachmittag,Sonne schon wieder weg
 
Und es kommt schlimmer: Mit Lotti am Vormittag grad aus dem Haus getreten; vor uns auf dem Bürgersteig ein Mann in einem hellen, beigen, extrem speckigen dünnen Mantel, eine Kapuze über den Kopf gezogen. Offensichtlich ein Bettler, denn er hielt Passanten ein Gefäß entgegen war, wohl auf ihr Mitleid mit ihm setzend, denn er lief nicht einfach die Straße entlang, sondern hinkte mit steifem Bein und mit schief buckliger rechter Schulter, aber erstaunlichem Tempo vorwärts, wobei seinen Bewegungen etwas Spastisches, etwas abgehackt Unrhythmisches anhaftete. Kurz vor Lotti und mir hatte er die Müllerstraße überquert und war zum Lausepark getackert  und saß nun auf einem der erhöhten steinumfaßten Einpflanzungen, als wir ankamen. Er unterhielt sich mit einer Person, die erstaunlicherweise beim Herankommen die identische Behinderung, äh Minderbegabung, gezeigt hatte. Sogar die Krücken waren identisch, lediglich der Mantel war dunkel, blau, aber nicht weniger speckig.
Ich ließ Lotti schön herumschnüffeln, während ich in Ruhe die Bettler beobachtete. Bettler II stand ziemlich entspannt und schön aufrecht, überhaupt nicht mehr bucklig verkrüppelt im Gespräch da, die Krücke schlenkerte an seinem Arm. Bei Bettler I  hatte mich schon das Hinktempo stutzig gemacht. Aber nun, wie er ganz normal mit dem ehemals steifen aber nun plötzlich angewinkelten Bein auf den Steinen saß. Bettler II hatte sich aufgemacht, sofort in seine Behinderung verfallend. Bettler I folgte ihm nach einer kurzen Weile, wobei er nun mit ziemlich runden Schritt loslief und sich erst noch wieder in seinen starkbehinderten Gang finden mußte. Er war noch in der Wiederaufwärmphase.     
Ich blickte ihnen nach auf ihrem Weg zur SBahn. Von hier kämen sie doch auch nach Schöne-
feld, dachte ich, und war mir sicher, daß das Spatzeck und Wowileid waren, die hier wie Harun al Raschid incognito für ihren Flughafen unterwegs waren.

Die Gebete der Vitamin D-Darbenden sind offenbar erhört worden. Schlecht für die Stimmung ist die Sonne bis mittags tatsächlich nicht gewesen. So ein bißchen Leichtfüßigkeit - hat gutgetan und war fast vergessen.


Mittwoch, 20. Februar 2013

Kalenderblatt 130220: Fast schon April

Mi 20.2.13
Platzeck provoziert neuen Krach am BER.
Ach, die gibts ja auch noch! Geht denn da überhaupt noch was? Liegt das nicht auf Eis?
Das ist schon mal eine große Tat des neuen Vorstandsvorsitzenden, Ministerpräsident Platzeck, sich an Bürgerbegehren anzuhängen. Und das ist eben auch der Haken, wenn nun das Land Brandenburg - vertreten durch seinen Ministerpräsidenten - doch wieder für ein strengeres Nachtflugverbot ist, dann ist das gegen die Interessen des Flughafens BER - vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden der Flughafengesellschaft.
Mit BER ist das ungefähr so, als würde man als Bauunternehmer für sich ein Haus bauen, in dem man oben wohnen und unten eine Diskothek betreiben will und nebenbei noch als Verwalter und Hausmeister fungieren wird. Wer soll jetzt in die Verantwortung genommen werden, wenn irgendwas nicht funktioniert, und wie wird das mit dem Lärm der Disko und dem schlafen wollenden Bewohner werden?

Für Rechtshänder: Mit linker Maustaste aufs Bild klicken, rechte Mt >Grafik anzeigen klicken; es erscheint die Lupe, raufklicken aufs Bild, etwas hin- und her scrollen und schon hat man den direkten Blick ins schönste Schneegestöber heute nachmittag.

Jetzt fangen plötzlich Beklagungen über Dunkelheit an. Vitamin D Probleme werden angesprochen. Dabei ist ja das Gröbste vorbei. Zugegeben, viel Sonnenschein gabs in den letzten drei Monaten nicht; viel zuviel Hochnebel. Daher wenig Farbigkeit. Eingetaucht im Monochromen. Aber, Sonnenuntergang halb sechs. 
Es schwankte heute beinahe aprilmäßig, abgesehen von der Temperatur, zwischen dem Bild oben und dem folgenden:


Links oben kann man die Sonne erkennen, rechts unten Lotti. Rehberge heute nachmittag.

Dienstag, 19. Februar 2013

Kalenderblatt 130219: Hello again!

Di 19.2.13
Zehn Punkte gegen Etikettenschwindel.
Die zehn Punkte sind nur grad wieder rausgekramt worden. Die hatte Seehofer schon mal angebracht. Ich weiß nicht, um was für ein Ernährungsproblem es da gegangen war. Ich weiß ja sowieso nicht mehr, worum es eigentlich geht. 

Möwensee, Rehberge, heute

Offiziell ist offenbar nur von Belang, daß auf sogenannten Ernährungsprodukten nicht drauf steht, etwa: 'Kann Spuren von rumänischen Schindmähren bzw. equestrischen Olympiasiegern enthalten'. 
Mich empört dagegen erneut der offenbar werdende Umgang mit Tieren. Na dann guten Appetit mit der Lasagne Bolognese, die Kilopackung für unter 3 Euro.(EIne 1-Kilo-Eßportion Nudeln mit Sugo bekommt man selbstgemacht locker für drei Euro hin.)

Rehberge heute
Ich bin immer wieder überrascht darüber, wie jemand überrascht sein kann darüber, daß etwas Schnee gefallen ist und sich darüber grämt oder beschwert: Es ist der neunzehnte Februar, und wir befinden uns auf dem 52. Breitengrad. Das bedeutet jahreszeitlich Winter. Und das kann Schneefall bedeuten. Es liegt nicht am Versiegen des Golfstroms. - Zum Vergleich, Berlin liegt leicht nördlicher als Calgary, 1988 Austragungsort der Winter Olympiade.

Montag, 18. Februar 2013

Kalenderblatt 130218: Mir fällt heute kein Titel ein

Mo 18.2.13
Union will Mindestlohn noch vor der Wahl.
Todesbahn, vom Rathenaudenkmal aus
Überflüssig zu erwähnen, daß die fdp dagegen ist. Wird Zeit, daß die verschwinden. Im Kern gehts dieser Pressure Group namens fdp doch letztlich um die Abschaffung des staatlichen Eingreifens, damit der Markt frei walten könne. Das bedeutet aber im Endeffekt nur, daß ausschließlich der Stärkere bzw. der Stärkste dann noch walten wird - wenn nicht vorher eingegriffen, d.h. reguliert wird. Die derzeit laufende Finanzkrise war nur möglich auf einem un- bzw. dereguliertem Markt. Aber schon geschickt von der cdu, der SPD ein weiteres Wahlkampfthema zu klauen.

ruhigstes Winterwetter in der Rehberge mit Lotti

Walter ...
Ein Nachtrag zum vorgestrigen 'Kalenderblatt 130216' über den Rathenau-Brunnen. Neben dem Brunnen wurden auch die ursprünglich an der Stirnseite der Treppenanlage des Rathenau Denkmals befindlichen und von den Nazis entfernten Portraits von Emil und Walter Rathenau 1987 als Rekonstruktion wieder angebracht.


und Emil Rathenau
Ich bin mit Lotti heute extra noch mal hin, - zuvor ein kurzer Blick über die Todesbahn die auslaufende Sicheldüne hinunter -  und fand die Bronzereliefs der Rathenaus umgeben von nervenden Graffitis. Immerhin, die Portraits selbst sind unbesprüht.



Sonntag, 17. Februar 2013

Kalenderblatt 130217: Das erste Mal

So 17.2.13
Finanzsteuer - FDP bremst Merkel.
Ausnahmsweise hat die fdp mal nicht ganz Unrecht. Daß eine Finanztransaktionssteuer irgendetwas anderes sein soll, als eine Einnahmequelle für Staaten, mag glauben wer will. Daß die Steuer aber etwas anderes ist als eine Augenwischerei, was ihre Begründung angeht, glaube ich nicht. Unsere Kanzlerin tönt nämlich, daß diejenigen, die die Finanzkrise verursacht hätten, einen Beitrag dazu leisten müssten, die Krisenfolgen zu beheben.
Das ist genauso überzeugend, als würde man die Mehrwert- oder Umsatzsteuer (und genau das ist ja eine Finanztransaktionssteuer) erhöhen, um die Arbeitslosigkeit und/oder Schwarzarbeit zu verringern. Oder, aktueller: Man erhebt eine Rundfunk/TV-Steuer (genau das ist der neue Rundfunkbeitrag), damit das Programm nicht mehr wieder so mies sein wird. (Was ich noch nicht mal durchgängig so finde.)

Plötzensee, heute

In der Rehberge volksparkmäßig viel Kind und Kegel unterwegs. Angetaut der Plötzensee.
'Kind und Kegel' ist rhetorisch/linguistisch betrachtet ein alliteratives Hendiadyoin, wie auch Sack und Pack. Jetzt bin ich wirklich Baff, ich höre den Terminus Hendiadyoin das erste Mal in meinem Leben. 

Samstag, 16. Februar 2013

Kalenderblatt 130216: Die Schraube

Sbd 16.2.13
Karlsruhe: Waffenrecht reicht aus.

Rehberge,heute
Heute wieder, wenn auch früher als üblich, ein Heimspiel; heute wieder auf Rehbergerunde.
Links abgebogen auf den leicht ansteigenden Carl-Leid-Weg zum Kamm der großen Sicheldüne. Lotti fühlt sich hier besonders wohl mit den vielen Baus an den Hangseiten der Düne.
Ist man oben angelangt so wächst zum Ende der Allee, zu der der Kammweg gestaltet ist, eine überdimensionale Schraube empor.  Auf mich wirkt sie immer leicht bedrohlich, vielleicht ist sie auch nur voluminös. Steuerschraube wurde sie früher im Volksmund genannt; da war sie aber nicht dieselbe, sie war nur die gleiche.
Diese Schraube ist die bronzene Spirale des Rathenau-Brunnens, der hier am Ende der Sichel-
düne, bevor sie zur Rodel-Todes-Bahn dann abwärts ausläuft, seit 1987 wieder steht. 1987, das war das Jahr der 750-Jahr-Feier Berlins. Es herrschten also noch schönste Westberliner Zeiten. Es war Geld satt vorhanden und das bescherte dem Wedding u.a. zwei Brunnen: den Tanz auf dem Vulkan auf dem Nettelbeckplatz (s. 'Kalenderblatt 130213') und diese Rekonstruktion des Rathenau-Brunnens.
Der ursprüngliche Brunnen mit der monumentalen Schraube von Georg Kolbe war 1930 an dieser Stelle aufgestellt, schon 1934 aber wieder abgebaut worden. Man kann sich denken in welchem Zusammenhang. Die Nazis wollten kein Denkmal für die jüdischen Rathenaus stehen lassen. Das Metall wurde Jahre später eingeschmolzen und zum Nachguss eines beschädigten Schiller-Denkmals (von Reinhold Begas) verwendet, das wiederum im Schiller-Park steht, einem weiteren Weddinger Park. Die jetzige Rekonstruktion des Brunnens von 1987 stammt von Harald Haacke. (vgl. u.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Volkspark_Rehberge)
Auf dem Weg die Düne hinunter kreuzten Lotti und ich den Kurs einer Laufgruppe aus dem Teckelverein. Großes Teckel- Hallo.

Entrée (Freie Volksbühne) Haus der Festspiele
Abends Preisverleihung und damit praktisch Abschlußtag der Berlinale. Wenn man am späten Nachmittag in einer Kinovorstellung sitzt und noch im Hellen wieder rauskommt, ist man wie aus der Bahn geworfen. Aber ich kann nach Jahrzehnten noch aufzählen, bei welchen Filmen ich aus dem Kino gekommen bin, als es noch hell war.

Freitag, 15. Februar 2013

Lottis Plätze

Fr 15.2.13
Pferdefleisch enthält gefährliche Arznei.
Pferdefleisch in Fertiglasagne zu nutzen und es nicht zu deklarieren ist ein Verstoß gegen das Deklarierungsgebot. Fertiglasagne zu essen dagegen ist ein Verstoß gegen das Geschmacksgebot. Dann lieber fasten. Pferdefleisch in der Fertiglasagne gehört dabei wahrscheinlich noch zu den besseren Zutaten.
Wie Tiere, auch und gerade unsere Nutztiere, behandelt werden, ist eine Schande. Kein Respekt. Das ist der Skandal.

Die Berliner Plätze, die ich mit Lotti in der letzten Woche begangen habe, haben ja allesamt Namen. Sie sind benannt worden nach etwas oder jemandem, von dem man geneigt ist zu meinen, daß es einem irgendwie bekannt vorkommt. Tatsächlich ist es einem höchstens geläufig, weil man es so oft gehört hat, aber den Namenshintergrund wissen? Der Olivaer Platz mit seiner wichtigen Lage innerhalb der westlichen City ist mir so bekannt und präsent über die Jahrzehnte geworden, daß ich selbst schon glaubte zu wissen, was sich hinter 'Olivaer' verbirgt. Im Gehirn war das - anklingend - eher so abgelegt in der Nähe von 'Olivia' und 'Oliver' ... Bei den anderen Plätzen war Wissen meistens ebenfalls Fehlanzeige


Olivaer Platz mit Hunden,gestern
Olivaer Platz also von Oliva:  Heute ein Stadtteil von Danzig. 1660 wurde im Kloster Oliva der Friedensvertrag von Oliva (Pax Oliviensis) geschlossen, der für das Kurfürstentum Brandenburg die Beendigung der erfolgreichen Teilnahme am Zweiten Nordischen Krieg bedeutete.


Sparrplatz,letzten Dienstag
Inhaltlich korrespondiert hiermit der Weddinger Sparrplatz. Der ehemalige Platz 'B' des Hobrechtsplans wurde 1897 nach Otto Freiherr von Sparr benannt, der von 1605 bis 1668 lebte und als brandenburgischer Generalfeldmarschall und Organisator der Artillerie mit Sicherheit beim Zweiten Nordischen Krieg mitgemacht hat.

Ludwigkirchplatz,letzten Montag
Der Ludwigkirchplatz ist ziemlich einfach, nämlich wörtlich zu nehmen: 
Bis 1895 hieß er Straßburger Platz. Mit der Grundsteinlegung in jenem Jahr für die Katholische Kirche St. Ludwig wurde der Platz genau in diese umbenannt.

Nettelbeckplatz, heute
Beim Nettelbeckplatz mit seinem Vulkantanzbrunnen hat man es mit einem frühen Fall von Namenssponsoring zu tun. Benannt wurde der Platz, was auf der Hand liegt, nach einem Herrn Nettelbeck, genauer nach Joachim Nettelbeck, der während seiner langen Lebenszeit von 1738 bis 1824 eine wahrlich schillernde Person war. U.a. hatte er sich hervorgetan bei der Verteidigung der Hafenstadt Kolberg im Jahre 1807 gegen Napoleonische Truppen. Das allein hätte aber noch nicht zur Platzbennenung geführt. Nun kommt der Großgrundbesitzer Christian Wilhelm Griebenow ins Spiel. Er hatte ebenfalls an der Verteidigung Kolbergs teilgenommen und den Wunsch geäußert, Nettelbeck in Form eines Straßennamens im Wedding verewigt zu haben. Im Gegenzug vermachte er sein Vermögen der Stadt. Der vormalige Platz 'M' im Rahmen der Hobrecht'schen Stadtplanung bekam deshalb 1884, fast 20 Jahre nach Griebenows Tod, den Namen Nettelbecks.


Max-Josef-Metzger-Platz,Lausepark, heute

Bleibt noch unser Lausepark. Griebenow wollte darüberhinaus auch den Baron de Courbière im Straßenbild verewigt haben, - der sich 1807 bei der Verteidigung von Graudenz hervorgetan hatte. Dafür wurde der Platz 'C' ausgewählt, der 1887 Coubière-Platz benannt wurde. Seit 1994 trägt der Platz den Namen  'Max-Josef-Metzgers', der gegenüber in der St.Josephs Kirche katholischer Pfarrer war und von den Nazis ermordet wurde. 
(Vgl. Heidrun Joop, Berliner Straßen Beispiel Wedding, Berlin 1987, S. 123; Gerhild Komander, Der Wedding, Berlin 2006, S. 88 f.; ansonsten Wikipedia.) - Wenn man übrigens so angibt, wo man etwas herhat, wird man auch keinen Doktortitel los! So einfach ist das. Allerdings weiß jetzt jeder, daß das nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Ists ja auch nicht, kann ich doch sagen, wo es her ist.  -
Um auf den Platz zurückzukommen; der heißt bei den -älteren- Einheimischen nach wie vor Lausepark. Was es mit dieser Benennung auf sich hat vgl.:  http://www.berlinbanal.blogspot.de/2010/12/bahnhofsrunde.html. 

Donnerstag, 14. Februar 2013

Kalenderblatt 130214: Platz!?

Do 14.2.13
Europa hofft auf ein riesiges Geschäft.
(Nur für die Ewigkeit: Es geht um die Schaffung einer Freihandelszone zwischen den USA und der EU.)

Heute habe ich Lotti mal gezeigt, wie gut sie es hat, mit ihrem Lausepark und der Rehberge. Notgedrungen fand die Morgenrunde heute in der West-City statt, in der Gegend z.B. um den Ludwigkirchplatz herum. Wir sind aber noch ein Stück weiter nach Westen gezogen, gen Olivaer Platz, in eine Gegend, in der noch in die kleinste Häuserlücke Geld geschüttet und jeder Freiraum mit einem Wilhelmshof/Rosengärten Eigentumswohnungs-Büro-Hotel-Komplex zugekleistert wird. 

Olivaer Platz,Blick Richtung Park- und Spielplatz

Wir näherten uns dem Gelände des Oliver Platzes von der Ostseite aus und betraten den Platz über den Parkplatz, aus dem ein nicht unerheblicher Teil des Olivaer Platzes besteht. Neben dem Parkplatz gleich der langgestreckte schmale Kinderspielplatz, eingezäunt, auch kein Platz für uns. 

Olivaer Platz,Schmuddellook
Sieh dir das hier an, sagte ich zu Lotti, diese Schmuddelecke. Wenn das bei uns im Lausepark so aussehen würde, würde wieder jeder was von Wedding und Schmuddel und so sagen. 
zur Curry am Olli
Die Currywurstbude an der Westecke, gleich an der Bushaltestelle, die hätte Lotti dann allerdings auch gerne in der Rehberge. Ich habe sie nur mit sanfter Gewalt weiterbekommen können. 
Die Kralle vom Olivaer Patz

Bin aber gleich wieder wie gegen ein Faust gelaufen stehengeblieben. Vor mir türmte sich plötzlich eine Kralle gen Himmel auf: die Skulptur 'Lenz' (von Pit Kroke). Lenz, wie was jetzt: von Büchner, nen Lenz machen, oder Veronika er ist da. Da lob ich mir doch die Trümmerfrauen-Stele im Lausepark.
Natürlich diverse Hunde, die über den Platz ausgeführt wurden. Kaum Kontakt aber zu den armen Geschöpfen.
Um nicht ungerecht zu sein, Pläne für eine Neugestaltung des Olivaer Platzes liegen vor. Eigentlich sollte letztes Jahr schon damit begonnen worden sein.


Mittwoch, 13. Februar 2013

Kalenderblatt 130213: Lotti kommt rum

Mi 13.2.13
Charité-Sanierung kostet 930 Millionen.
Gehmse dem Satyr nochn Bier
Lotti zog heute Vormittag auf die Nettelbeckplatzrunde. Ich fands im entscheidenen Moment keine schlechte Idee, zur Abwechselung diese Tour zu gehen. Was Lottis Idee war, weiß ich nicht, sicher aber war ein Geruch ausschlaggebend. Sie zieht häufig in diese Richtung, wenn ich zur Runde um den Friedhof herum ziehe. 
Also gen Nettelbeckplatz: Früher, vor seiner Umgestaltung  wars ein Kreisverkehr, in den hinein die sechs Straßeneinmündungen liefen. Heute, nach seiner Verkehrsberuhigung aus dem Jahr 1987, scheinen die Straßen von ihm wegzustreben, sofern sie denn überhaupt noch Berühtung haben mit dem Platz. Dafür ist es ein Platz überhaupt geworden; was man von dem vorherigen Kreisverkehr per se nicht sagen konnte.
Tanz den Vulkan
Auf dem Platz der 'Tanz auf dem Vulkan'-Brunnen mit Tänzergruppe oben, die wie eine etwas zu alt geratene BoyGirl-Group wirkt. Dem Satyr auf dem eingeschneiten Piano möchte man gerne ein Bier ausgeben. Oder, was jetzt besser wärmt, einen türkischen Tee.

Blick die Lindower Straße entlang

Die Runde führt weiter vom Platz weg in die Lindower Straße hinein, parallel zum S-Bahn Ring. Diese Lindower Straße würde ich jedem zeigen, der mich zweifelnd fragte, weshalb ich denn ständig vom Park quatsche und diese ganzen Bilder aus dem Grünen zeige.
Lotti findet die Straße hochinteressant. Es liegt extra viel an freßbarem Müll rum.

Ludwigkirchplatz-Kirche heute abend

Get your kicks, ...
In der zweiten Tageshälfte mußte Lotti dann wieder die feineren Blocks um den Ludwigkirchplatz abschnüffeln.So viel Müll und Freßbares wie bei uns liegt hier natürlich nicht rum. Das ist für Lotti enttäuschend, für mich entspannend. 
Mir hat ja neben dem 'Personal Training'-Laden in der Ludwigkirchstraße das Energiemeßzentrums-Geschäft in der Pariser Straße am besten gefallen.Was es so alles gibt, denke ich bei mir, und wo ich alles nicht hineinmuß, freue ich mich.

Dienstag, 12. Februar 2013

Kalenderblatt 130212: Was soll man sagen.

Di 12.2.13
"Meine Kräfte reichen nicht mehr aus", wird der Papst als Begründung für seinen Rücktritt zitiert.
Hätte man mich früher gefragt, was ich für wahrscheinlicher halte, den Fall der Mauer oder den Rücktritt des Papstes, hätte ich gesagt, jenes nicht zu meinen Lebzeiten, dieses nie. Hätte ich zweimal falsch gelegen.

Sparrplatz
Ludwigkirch-Platz
Ich war einmal bei einer Papstaudienz in Rom, in Gruppe, nicht einzeln. Da hieß der Papst noch Paul, der Sechste. Ich erinnere mich an die sofort bei den Italienern um mich herum aufkommenden Mordgerüchte 1978 in Florenz, als Johannes Paul der Erste nach nur wenigen Monaten Pontifikat plötzlich gestorben war. Und in Marktl, dem Geburtsort des jetzigen Benedikts, haben wir im vergangenen Jahr Biergläser und Kerzen mit Papstkonterfei gekauft. Ansonsten bin ich nicht katholisch, und kann gar nicht sagen, was an diesem Rücktritt so bedeutsam ist. Dennoch fühlt es sich an, als wäre etwas geschehen. Die Tatsache, daß das Oberhaupt des Staats Vatikanstadt (so heißt das offiziell) zurücktreten wird, ist mit Sicherheit nicht das Ereignis. Was ist es aber eigentlich, trotz oder bei allem Säkularismus?!

Lotti beim Wildschwein
Die Berliner Plätze sind die schönsten Plätze in Berlin - abgesehen von den Parks. Lotti mußte heute wieder eine ziemliche Tour machen. Vom Sparrplatz im Wedding auf der Morgenrunde, mittags vorbei am Ludwigkirch-Platz in Wilmersdorf, und wieder am späten Nachmittag zurück zu den Wildschweinen in die Rehberge. 



Montag, 11. Februar 2013

Kalenderblatt 130211: Schlagzeilen heute+morgen

Mo 11.2.13
Zypern ruft nach rascher Hilfe.
Eine schönere Headline - weil weg von diesem gerucheligen Zypern mit seinem ganzen Schmier- und Schwarzgeldproblemen -  wäre gewesen: 'Kretschmann will nicht den Wowereit machen'. Soll konkret heißen, der baden-würtembergische Ministerpräsident will mit S 21 (Stuttgart 21) nicht in das gleiche Debakel schlittern wie Wowereit mit dem BER. Da tut er gut dran, der Herr Kretschmann. Das deutsche Wörterbuch ist dafür um eine berlingrundierte Redewendung reicher: 'den Wowereit machen' = nicht sehenden Auges in ein Debakel schlittern. Herzlichen Glückwunsch Herr Regierender Bürgermeister. 

Lausepark, heute vormittag

War das Sonnenlicht heute vormittag im Lausepark schon so gleißend oder meine Netzhaut nur so lichtempfindlich? Am Nachmittag  in der Stadt deutliche Eingetrübtheit, und zum Sonnenuntergang zu war es fast januarhaft dämmrig geworden in der Rehberge.

Ludwigkirch-Platz,heute nachmittag
Die Schlagzeilen morgen sind so erwartbar, daß man sie fast weglassen könnte. Ich würde formulieren: 'Wir sind nicht mehr Papst!'
Nachdem Papst Benedicts seinen Rücktritt zum Monatsende bekanntgeben hat, frage ich mich, was aus der Ewigkeit geworden ist. Auch nicht mehr das, was sie mal  war.  


Sonntag, 10. Februar 2013

Kalenderblatt 130210: Hutgeschichten

So 10.2.13
Schavan nimmt ihren Hut.
Hut ab, Frau Ex-Ministerin; da zieh ich den Hut vor so viel schneller Entschlußfreude. Sonst wär' der Angie sicher aber auch der Hut hoch gegangen. Denn das is' ja mal ein alter Hut: Wer eins auf den Hut gekriegt hat, muß ihn bald nehmen, wenn er nicht noch irgendwas aus dem Hut zaubern kann, das ihn rettet. 
Sie hatten nichts am Hut mit dem ordnungsgemäßen Zitieren in ihrer Dissertation, was ihrer alten Uni über die Hutschnur ging, und offenbar hat diese Uni sich nun gesagt, daß sie ja wohl noch die Krempe am Hut hätten und weg ist ihr Doktorhut, Frau Ex-Doktor.
Das könn'n Sie sich alles an den Hut stecken, denken Sie sich jetzt, ich werde meinen Hut bald wieder in den Ring werfen. Ja sicher Frau Schavan, und bis dahin müssen Sie ja auch nicht den Hut rumgehen lassen.

Sonntagsgrüße vom Plötzensee

Diese Hütchenspielerei hatte ich mir auf der Gassirunde durch die Rehberge durch den Kopf gehen lassen. Kaum habe ich deshalb bemerkt, wieviele Menschen unterwegs waren an diesem Sonntag Nachmittag. 
Etwas später gings noch zum Silent Green, also dem Krematorium und seiner Waves vs. Particles Ausstellung in Rahmen der Berlinale. Hat mir richtig gut gefallen, wie die Aussegnungshallen und die Kolumbariengänge für die Filminstallationen genutzt wurden. Nicht alle Stationen finde ich wesentlich. Aber unbedingt Nr. 1 und 7 und auch 5 ansehen, und Nr. 3 vor allem wegen der Räume.

Samstag, 9. Februar 2013

Kalenderblatt 130209: Abwandern

Sbd 9.2.13
Die EU will erstmals sparen.
Unter 'Sparen' ist ja nicht mehr zu verstehen, momentan freie Mittel zurücklegen und sie später verwenden, sondern einfach weniger ausgeben, was konkret bedeutet, jemand bekommt kein Geld. Deshalb darf man ruhig, wenn in der Politik von sparen geredet wird, hinzudenken: am falschen Ende. So siehts auch beim neuen EU Haushalt aus. Aber noch gibts ja ein Parlament, sogar bei der EU, also so eine Art Parlament. Und das kann den Haushalt noch ablehnen.

Plantagen-/Prinz-Eugen-Straße,heute vormittag

Den Schnee, der immer wieder kurzzeitig fällt, empfinde ich schon als Abwechslung, nicht mehr als Belästigung und Unbill des Winters. Ist aber eher Mindermeinung.

Stadtpark Steglitz
Man müßte mal mit Lotti alle Parks und Grünanlagen Berlins abwandern. Heute schon mal im Stadtpark Steglitz gewesen. Steglitz war zwar nie Stadt, aber einen Stadtpark gönnte sich die Gemeinde doch noch vor dem Ersten Weltkrieg, und den Wandervogel gründeten sie auch gleich. Ein schöner griffiger, lauschiger Park mit vielen Teichen.

Gedenkstein Stadtpark Steglitz
Auf Lotti mußte ich etwas Acht geben, da man an den Parkrändern in den Bereich von allerdings sehr ruhigen Wohnstraßen  gerät. Ein bißchen gefremdelt habe ich aber auch. Das gutbürgerliche Steglitz und ich hier mit Lotti ausm Wedding. Hoffentlich benehmen wir uns, dachte ich anfangs.