Freitag, 12. April 2013

BlauPause

Was BERLINBANAL nicht macht, hat oder ist:

Das Blaue vom Himmel lügen oder versprechen.
Ins Blaue hinein fahren.
Den Blues haben.
Sich blue fühlen.
Die blaue Blume suchen.
Auf blaue Velourslederschuhe treten.
Einen Blaumann tragen.
Als Käptain Blaubär gehen.
Einen blauen Brief erwarten.
Sich grün und blau ärgern,
jemanden grün und blau schlagen,
blauäugig durch die Welt gehen
und sich ein blaues Auge nach dem anderen holen.
Einen Blue Screen beschreien.
Blau sein.
 
Blauer Himmel über Müllerstraße am frühen Abend heute.

BERLINBANAL schätzt dagegen auch weiterhin die blaue Stunde,
und das nicht nur an blauen Montagen bei Blaumond,
und macht bis auf weiteres blau.

Dienstag, 9. April 2013

Kb 130409: Blaue Blumen und gelbe

Di 9.4.13




Mit Mütze, mit dickem Pullover, mit dickem Schal, Handschuhe in Reserve.
(Bilder vom Friedhof Plötzensee und aus der Rehberge)

Montag, 8. April 2013

Kb 130408: Blauer Montag

Mo 8.4.13


schneebefreiter Friedhof Plötzensee

Rehberge, Rondell, mit Lotti


Hier, den Südhang der Sicheldüne hoch in der Rehberge. Da, auf halber Höhe die letzten Winterreste noch.

Unterwegs ohne Mütze, ohne Handschuhe, ohne dicken Pullover, ohne dicken Schal.


Sonntag, 7. April 2013

Kalender 130406-07: Ein Blaues Band

Sbd 6.4.13
Es ist längst nicht Frühling, aber der Winter schleicht sich raus; Wintersymptome verschwinden, ohne daß sich Frühlingsindizien aber zeigten.

Plötzensee heute
Der Plötzensee nicht mehr gefroren, und man sieht auch wieder was vom Strand; auf dessen Sand aber noch Schneefelder verstreut sind. Man findet stellenweise schon festen Tritt auf den Wegen, meistens gehts aber über harten Eisschnee oder durch weiche Schneepampe hindurch. Einige Pflanzen knospen auch. Ja das würde explodieren mit ein bißchen mehr Wärme und Sonne.

Rehberge hinter Wildschweingehege heute
Die blauen Bänder an den Bäumen? Irgendwas Tibet-anisches?








So 7.4.13
Die Antwort, was es mit den blauen Bändern an den Bäumen auf sich hätte, erfolgte überraschenderweise heute morgen durch die Zeitungslektüre. Im Sportteil desTagesspiegels wurde von einer lauftherapeutischen Gruppe im Volkspark Rehberge berichtet, die schon am Karfreitag im Rahmen ihres Konzepts als Unterbrechung 'blaue Frühlingsbänder in die Bäume gehängt hatte'. 
Strickbaum, Tegler Straße, heute vormittag
Dann dauerte es aber noch fast die gesamte Vormittagsrunde, bis ich endlich drauf kam, was wiederum blaue Bänder mit dem Frühling zu schaffen hätten, was sie zu Frühlingsbänder machte. Es ist nichts Tibetanisches, sondern Eduard Möricke mit seinem Frühlingsgedicht:
Frühling läßt sein blaues Band / Wieder flattern durch die Lüfte; ...  
Natürlich stellt sich sofort die nächste Frage, wie der Frühling und blau zusammenhängen. Dazu gibt es folgenden Link: http://www.farbimpulse.de/Das-blaue-Band-flattert-wieder.418.0.html
 
Rehberge, Große Wiese, heute nachmittag 

Abgesehen nun mal von den Bändern; es war heute ein ernsthafter Frühlingsversuch. Ich bin tatsächlich ohne Mütze und Handschuhe raus mit Lotti, aber mit dickem Schal, und es war okay. Es war sonnig größtenteils, bei bis zu so acht Grad. Kind und Kegel hatten Auslauf. Aber um in Frühlingseuphorie auszubrechen, dazu tarue ich dem Ganzen zu wenig.

Freitag, 5. April 2013

Kb 130405: Ich habe auf der Grundlage von praktisch Nichts ein Kalenderblatt geschrieben.Da kann mir nicht auch noch ein Titel einfallen.- Ach vielleicht doch: Hallo!

Fr 5.4.13
Wenn sich zwei Hundesitzer begegnen, werden sehr häufig Grußformeln wie Hallo oder Guten Tag ausgetauscht. In nur sehr seltenen Fällen gehen ja auch die jeweiligen Hunde ohne voneinander Kenntnis genommen zu haben aneinander vorbei. Da Hundebesitzer in häufig wiederkehrenden Rhythmen unterwegs sind, bleibt es nicht aus, daß man ansonsten völlig unbekannten Menschen immer wieder begegnet und sich in dieser formelhaften Art grüßt. Spätestens, wenn man sich zwei-, dreimal begegnet ist, erfolgt dieser Grußaustausch. Ich kenne deshalb Menschen seit langer Zeit, durchaus seit Jahren, mit denen ich bisher nicht mehr als die Grußformel gesprochen habe; und umgekehrt logischerweise genauso.  Deshalb fällt auf, wenn man jemandem regelmäßig begegnet und dieser Grußformelaustausch unterbleibt dabei. Noch viel erstaunlicher dann, wenn eines Tages das Grußformeln dann doch erfolgt und die Regel erfüllt. Das war heute vormittag in einem Fall der Fall.  

Mit dem Bild hier hat das nicht das Geringste zu tun. Das war eigentlich so vorge-sehen, daß ich Lotti irgendwo auf dem Matschuntergrund treffen würde. Das blöde Handy hat aber so lange gebraucht, das Bild auch tatsächlich in den Fokus zu bekommen, daß Lotti schon längst wieder aus dem Bild gelaufen war. Und Lotti noch einmal wieder hineinzuschicken...vergiß es! Die sieht dich nur völlig entgeistert an, was das nun wieder soll, was du da von ihr willst.   

Donnerstag, 4. April 2013

Kb 130404: Durch die Blume

Do 4.4.13
Am Weg, Übungsplatz Marienfelde

Ich will mich nicht mit fremden Blumen schmücken. Ich hätte sie wahrscheinlich nicht bemerkt. Kurz bevor wir mit den Teckelübungen beginnen wollten, zeigte jemand drauf. Da wären ja Krokusse. Kaum recht zu glauben, und völlig unscheinbar in dem etwas verlotterten sich selbst überlassenem Grün. Das kräftige Rotgelb der Blütenblätter war dann, wenn man sich erst einmal eingesehen hatte, nicht mehr aus den Augen zu bekommen.

Marienfelder Feldmark heute

Stark im Fokus der Öffentlichkeit und Politik zwei Paralleluniversen. Das Nordkorea Kim Jong Uns und das der Offshore-Steueroasen in Verbindung mit dem weltweiten Finanzkomplex: Ich kann mich grad nicht entscheiden zu meinen, in welchem Universum eigentlich das größere Schadenspotential steckt; trotz der nordkoreanischen Atomwaffen.

Mittwoch, 3. April 2013

Kb 130403: Im Gegenlicht

Mi 3.4.13
Heute morgen schien die Sonne. Unbehelligt von Wölckchen, Wolken, oder den üblichen Hochnebeln (i.e. ein Wolke, die nicht richtig hochkommt) schien sie und war sogar höchstselbst zu sehen, sobald sie hoch genug über Dachfirste von Häusern oder den Scherenschnittlinien von Baumwipfeln gestiegen war. Jetzt könntest du ja mal zur Sicherheit ein Foto machen, dachte ich, damit das nicht vergessen wird dieses Scheinereignis, zur Selbstvergewisserung, daß es die Sonne in ihrer sichtbaren Gestalt noch gibt.
Ich könnte das Foto auch gleich weiter leiten an besorgte Freunde, die schon angefragt hatten, wann hier mit dem Wetterwechsel zu rechnen wäre. Ich simste zurück, nicht wann wäre die Frage, sondern ob. So ein Foto könnte dann arg beruhigen. Ich müßte ja nicht dazuschreiben, daß es nur um Null Grad waren. Andererseits wollte ich auch nichts beschreien und die Sonne durch Zudringlichkeit gleich wieder verschrecken oder gegen mich aufbringen. Man kennt das von Ureinwohnern.

Nun begann ich jedoch meinen eigenen Überlegungen und vorsichtigen Abwägungen nicht mehr vollends zu vertrauen und beschloß in einem Akt...ja wie soll ich sagen, jedenfalls die Gelegenheit beim Schopf zu packen, die Chance also zu nutzen, zückte mein Handy und schoß - das folgende Sonnenbild.

Die Sonne über der Müllerstraße, heute, oben mittig

Das war nicht so einfach zu bewerkstelligen. Da ich ja, um die Sonne fotografieren zu können, gegen die Sonne direkt in sie hinein fotografieren mußte, konnte ich vor lauter Sonne die Sonne kaum sehen. Ich war so geblendet, daß das Display des Handys fast völlig dunkel war und ich nur erahnen konnte, wo sich überhaupt die Sonne auf dem Display befand und ob ich sie überhaupt im Bild hatte. Hilfreich war nun die Dachlinie des links unter der Sonne, sozusagen subsolar gelegenen Gebäudes (eines Jobcenters im übrigen), das meinem blind geblendetem Blick eine Kontur zur Orientierung gab. Denn aus der Wirklichkeit jenseits des Displays wußte ich: Sonne rechts über Arbeitsamt (so hieß das Gebäude früher).

Ich schickte das Bild, das ich für sehr gelungen und zutreffend halte, dann doch nicht hinaus. Ich wollte keine allzu falschen Hoffnungen wecken. Um zehn halb elf war die Sonne wieder hinter obskuren Wolkenschichten verborgen. Laut Vorhersage zeigt sie sich Sonnabend wieder, zuerst vermehrt, länger dann am Sonntag. 

Dienstag, 2. April 2013

Kb 130402: Fundstücke

Di 2.4.13
Heute die Basisstrecke einer der Morgen-/Vormittagsrunden um einen Block erweitert. Und gleich diese Seltsamkeit in der neu hinzugekommenden Adolfstraße. Was machen all diese Kleidungsstücke und Stofffetzen in den Bäumen? 

Adolfstraße, Berlin Wedding

Ist das einfach als Müll aus dem Fenster geworfen worden und in den Zweigen eben hängengeblieben?
Wahrscheinlich.

Gab es Streitigkeiten zwischen Partnern, die sich mit Kleidungsstücken beworfen haben bei offenem Fenster;  oder einem der Partner wurde die Kleidung auf die Straße voraus geschmissen, wobei einiges hängen blieb? Kennt man aus Beziehungskomödien.
Könnte trotzdem sein.

Ist das ne Kunstaktion?
Glaub ich eigentlich nicht. Aber trotzdem, denn die Reihung, die Stoffe an mehreren Bäumen hintereinander, ja warum nicht.

Ist es eine politische Aktion? Die Gegend verschandeln, um die Gentrifizierer abzuschrecken.
Das könnte gut sein.

Konnte auf der Abendrunde einer Frau mit dem Weg aushelfen. Sie wollte zur Adolfstraße.

Montag, 1. April 2013

Kb 130401: Berliner Suada über den plötzlichen Frühlingsausbruch

Mo 1.4.13
Berlin taut und atmet auf: Winter weg - Frühling da!

Frühlingsbeginn am Entenpfuhl, Rehberge

Dit jing ja jetz schnell.
Pooh, dit jing jetz aba schnell.
Dit jing ja praktisch üba Nacht.

Jut, et wurde o' langsam Zeit. 
Ha'ick neulich erst jesacht. 
Weeßte, jetz wird dit aba ooch langsam mal Zeit.

Dit konnte do' soo ne' weitajehn.
Dit jing ja soo ne' weita. 
Ick meine, wat willste machn. 
Aba so jing dit nich weita.

[Wer langsam mit Verständigungsproblemen zu kämpfen haben sollte, dem könnte das Übersetzungsgadget weiterhelfen. Vielleicht vereinfacht die 'Chinesich (vereinfacht)' Fassung das Verständnis.]

Un'deshalb issit ooch jut, dassit jetz so schnell jing.
Jut, 'n bißchen langsama hätts o' sein könn'n.
Aba kannsta nich aussuchn.
Und imma nua meckan brinktda o' ne' weita.
Neenee iss schon jut, dass dit jetz so schnell jing.
War ja praktisch üba Nacht allit da.

Dit jing eim aba o' druff: Jedn Tach ditselbe.
Kieckste raus, denkste is ja no' jestern.
Aba denkste! Et is jenauso wieda heute wie jedn Tach.
Da krisste do' wat am Kopp. 
...

Nun ist mir leider ein Mißgeschick passiert. Grade merke ich, ich habe oben ein falsches Bild eingestellt. Es wirft zwar einen zaghaften Blick auf einen frühlingshaften Entenpfuhl im Volkspark Rehberge. Das Bild ist jedoch am 28. März 2012 gemacht worden,  mithin vor über einem Jahr.
Tatsächlich sieht es dort heute leider nach wie vor so aus:

Entenpfuhl, Rehberge

Die Suada eines Berliners, der seiner Freude darüber Ausdruck verleiht, daß der Winter nun vorbei ist und der Frühling, sehr plötzlich, ausgebrochen ist, muß deshalb abgebrochen werden. Der Anlaß ist nicht gegeben. Kein Frühlingsausbruch. Hier hat jemand zu früh mit seinem Text eingesetzt.
Die Fortsetzung der noch ausstehenden Teile der Suada folgt bei entsprechender Gelegenheit. 

Sonntag, 31. März 2013

Kb 130331: Unschlüssige Ostern

So 31.3.13
Ein Datumspalindrom 31 3 13. Ostersonntag. Sommerzeitumstellung. Das Wetter wie gehabt.
Ostersonntag=ranghöchster Feiertag des Kirchenjahrs. Auferstehung, der Kern des christlichen Triumphs. Das Neue Testament hier erstaunlich ungenau und wenig griffig, literarisch mit einigen Mängel. Unschlüssig, fast ein bißchen ungläubig kommt die Geschichte bei den vier Evangelisten rüber. Die jeweils unterschiedlichen Blickwinkel stützen sich weniger, als daß sie die Umstände eher verunklaren. 
Hier mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Ostersonntag .

Mit diesem letzten Märzttag wieder um eine Gewißheit ärmer. Daß nämlich der Monat März ein Übergangszeitraum wäre, innerhalb dessen vom Winter hin zum Frühling umgeschaltet wird. Stattdessen ist Berlin gefühlt nach Norden gerückt, na ja vielleicht nur dorthin, wo es sowieso und eigentlich liegt, auf dem 52. Breitengrad.

Rehberge, seltsam unbenutzt

Eigenartig leer heute im Park, keine Jogger, wenig Hundegänger, fast keine sonstigen Personen. Als ich zur Zeit der polnischen Messe zurückkam, bekam ich locker einen Parkplatz in der Müllerstraße.

Ansonsten, jetzt in der noch freien Osterzeit, eine gute Gelegenheit mal wieder 'Das Leben des Brian' zu sehen'. Always look on the bright side of life. http://www.youtube.com/watch?v=tlNTdRZYGIo

Samstag, 30. März 2013

Kb 130330: Das Wartehäuschen

Sbd 30.3.13
Bibelmäßig gilt für heute eine Art Auszeit. Zwischen dem gestrigen Tiefpunkt der Geschichte mit Kreuzigung und Tod Jesu und dem morgigen Höhepunkt gibt es einen leeren Raum; mal liegt Christus einfach im Grab, mal ist er auf Höllenfahrt unterwegs. In der Bibel, im Neuen Testament gibt es jedenfalls keinerlei Erzählhinweis mit dem der Karsamstag abgedeckt wäre. Mehr dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Karsamstag  
Insofern ist heute auch ein normaler Sonnabend mit offenen Geschäften und einem regulären Bundesligaspieltag, bei dem nur gestern am Karfreitag keine Spiele stattfanden. Und es ist der traditionelle Termin für den Osterspaziergang der Teckelgruppe Raben in und um Raben inclusive Ostereiernestsuche, was wir diesjahr auch absolviert haben. Bis auf eine blutige Beißerei zwischen zwei Rüden verlief alles sehr friedlich. Gut, bevor der Spaziergang losgehen konnte hatte sich ein Teckel in den Rabener Wäldern selbstständig gemacht und geruht nach einer Stunde immerhin oder erst zurückzukommen.

Karfreitagsspaß
Müller- Ecke Triftstraße gibt es eine Bushaltestelle der Linien 120 und N20 Richtung Süden. Ein Wartehäuschen ist aufgestellt. Praktisch jeden Abend komme ich hier mit Lotti vorbei. In der Nacht zum Karfreitag hatten wir in der Wohnung einen explosionsartigen Knall gehört. Vielleicht war da gerade die eine aus widerstandsfähigem Glas bestehende Seitenwand des Wartehäuschen gesprengt worden. Vielleicht mit einem Polenböller, wie das im Januar in Rudow von einem Zwölfjährigen schon einmal geschafft worden war. 

Schlimm.
Die andere Seitenwand des Wartehäuschens ist eine zweiseitige Werbetafel. Auf der Außenseite hängt zur Zeit glaub ich was von Media Markt. Die Innenseite ist vom Energieprovider Vattenfall gebucht. Sie fahren grad eine Goodwill Werbekampagne. Damit soll um Vertrauen und Verständnis, also für den guten Ruf  geworben werden. Und wie machen sie das? Sie stellen sich selbst als die Guten hin, indem sie Berlin   schlecht aussehen lassen.
Ist das nicht schlimm, daß das auch noch funktioniert; daß das funktioniert, weil es so stimmt, ist das nicht schlimm, daß ich der Werbung eines Energiemonopolisten zustimmen muß!?! Noch schlimmer wäre nur: BER wäre für die Stromversorgung Berlins zuständig.

Freitag, 29. März 2013

Kb 130329: Bloody Friday

Fr 29.3.13
Das Schneegestöber heute morgen sah aus wie ein Schneegestöber eben aussieht. Nichts Besonderes, wenn nicht ... ja wenn nicht, wenn nicht dieses Datum heute wär. Karfreitag. Und das heißt? - Bibelstunde kommt später - Das heißt Anbaden! Im Strandbad Wannsee war heute Eröffnung, und es müssen auch Menschen da und im Wasser gewesen sein. Das hatte, wie auch die Luft, so 3 Grad, da hält man es nur in 'Titanic' eine Stunde und länger aus, ohne zu sterben.

Nischt wie rin! Freibad Plötzensee heute

Als ich vorhin wegfuhr, um mit Lotti in die Rehberge zu gehen, hielt gerade ein Rettungswagen vom Bundeswehrkrankenhaus vor der Kirche, worin die Sanitäter verschwanden. Passend an Karfreitag. Die Geschichte, die den Kern des Christentums darstellt und die sich an Karfreitag abgespielt hat, ist auch gar zu blutig und greulich: Gefangenennahme Jesu, seine Verurteilung, Kreuzigung und der Tod. Der Text ist etwas länger, man würde ihn hier finden (Joh. 18 und 19):  http://www.bibleserver.com/text/LUT/Johannes18http://www.biblegateway.com/passage/?search=Johannes+18&version=LUTH1545 

Friedh. Plötzensee, Kreuz neben Blutbuche
Mir ist leider - oder auch zum Glück - immer verwehrt geblieben zu verstehen, was es mit diesem Kreuzestod auf sich haben soll: Jesus hätte ja mit seinem Tod am Kreuz sowohl die Erbsünde als auch die Schuld aller Menschen auf sich genommen. Mir hatte sich jedoch immer aufgedrängt, daß damit umgekehrt überhaupt erst eine Schuld und eine Erbsünde konstruiert wurde, denn - mir ist keine Schuld bekannt, die ich hätte, und eine Erbsünde (angeblich die von Adam und Eva) weise ich als Anmaßung derjenigen, die sie behaupten, von mir. Will sagen, der so begründete Kreuzestod Jesu scheint mir - wenn er nicht nur sowieso als Instrument erfunden wurde für Schuld und Sünde - überflüssig gewesen zu sein.

Schlimm nur, daß die Kreuzigung Jesu all die Jahrhunderte über immer bei den Progromen gegen Juden in Europa als Rechtfertigung für die Progrome hervorgezaubert wurde: Die Juden hätten schließlich Jesus gekreuzigt. 

Grabkreuz zwischen 2 Blutbuchen, Friedh. Plötzensee
Das stimmt formal nicht ganz, denn die römischen Besatzer hatten die eigentliche Gerichts-barkeit unter sich. Aber übersehen wurde bei den Wütereien der Progrome vor allem immer, daß aus Jesus erst die Kreuzigung Christus machte; den Juden also zu danken wäre, da sie ja erst Christus und damit die Christen ermöglicht hatten. Aber in der Tat bei Progromen im Namen des Kreuzes ging es natürlich nicht um Religion, sondern um Ablaß: um das Ablassen von Dampf sowie um Plünderung beim Mob und bei den Hohen Herrren um das Loswerden ihrer Schulden bei den jüdischen Geldverleihern. Durch deren Ermordung waren die Schulden weg: Wo kein Gläubiger, da kein Schuldner- und das alles im Zeichen des Kreuzes, das am Karfreitag begründet wurde.
 
Volkspark Rehberge heute
Der Clou der christlichen Geschichte, der kommt erst noch, am Sonntag. (Und dann höre ich auch auf mit den Bibelstunden.)

Donnerstag, 28. März 2013

Kb 130328: Gründonnerstag in Schilda

Do 28.3.13
Be_kloppt
Be_scheuert
Be_Berlin

 Das ist der Kommentar eines Users auf Tagespiegel online, den ich mir mal  ausborgen muß. Es ist unglaublich. Die Polizei soll, wenn die Einsatzwagen abgestellt werden, ordnungsgemäß parken und Parkgebühren zahlen. Für entsprechendes Münzgeld für die Parkautomaten ist zu sorgen. Praktisch alles, was unter Innenstadtbereich läuft, ist Parkraumzone und in den anderen Stadtbereichen kommt auch noch einiges hinzu. 1/4 der Teilnehmer an einer Umfrage des Tagesspiegels finden das Okay. Denen wünsche ich mal ein Problem, bei dem sie die Polizei benötigen, die aber grad länger auf Parkplatzsuche ist. Was für eine Pfeife ist eigentlich dieser CDU Macker von Innensenator?
In Berlin siehste''n Park voa lauta Schilda nich'.

Mit Gründonnerstag heute wird Ostern im engeren Sinne eingeläutet. Am Palmsonntag (24.3.13) hatte ich ja schon mal auf die textliche Grundlage unserer kulturellen Vereinbarungen (wie z.B. Osterferien) hingewiesen. Der Kern des Gründonnerstags ist  die Geschichte vom letzten Abendmahl Jesu; danach passiert aber auch noch einiges. (Wieder nach der Luther Übersetzung von 1545, Luk. 22, 14 ff.): http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCndonnerstag 

VND da die stunde kam / satze er sich nider / vnd die zwelff Apostel mit jm / vnd er sprach zu jnen / Mich hat hertzlich verlanget dis Osterlamb mit euch zu essen / ehe denn ich leide. Denn ich sage euch / Das ich hinfurt nicht mehr dauon essen werde / bis das erfüllet werde im reich Gottes. Vnd er nam den Kelch / dancket vnd sprach / Nemet denselbigen / vnd teilet jn vnter euch / Denn ich sage euch / Jch werde nicht trincken von dem gewechse des Weinstocks / bis das reich Gottes kome.
VND ER NAM DAS BROT / DANCKET VND BRACHS / VND GAB JNEN / VND SPRACH / DAS IST MEIN LEIB / DER FUR EUCH GEGEBEN WIRD / DAS THUT ZU MEINEM GEDECHTNIS. DESSELBIGEN GLEICHEN AUCH DEN KELCH / NACH DEM ABENDMAHL / VND SPRACH / DAS IST DER KELCH / DAS NEWE TESTAMENT IN MEINEM BLUT / DAS FUR EUCH VERGOSSEN WIRD.

Daraus wird zwar später in der Liturgie das Abendmahl entstehen und die Eucharistie begründet werden, - worum es in der Geschichte dann wiederum lebensgefährliche Interpretationsstreitigkeiten geben wird -; dieses hier beschriebene Abendmahl, das Jesus und seine Jünger feierten, ist jedoch tatsächlich das jüdische Pessachmahl im Zusammenhang mit dem Pessachfest, zu dem Jesus ja überhaupt in Jerusalem war, nämlich seit Palmsonntag.

Von der Wetterfront nichts Neues. Hatte noch nicht mal Lust, ein Bild vom Osterngang der Hundegruppe zu machen. Weiter Winter. Am Wochenende solls wieder etwas schneien.

Mittwoch, 27. März 2013

Kalender 130325-27: Eine Parkbegebenheit, ein Schneemann und ein Hohes Lied auf Berlin

Mo 25.3.13
Sollten tatsächlich in der Auseinandersetzung um Zypern den Märkten, sprich dem Kapital, Grenzen gezeigt worden sein. Trifft es ausnahmsweise die Richtigen, und ist hier gar ein politischer Wille zu erkennen. Das würde mich beinahe in den Optimismus stürzen.

In der Rehberge, gleiche vorne am Eingang Transvaalstraße, parkt heute nachmittag ein Mercedes Geländewagen - auf der schneebedeckten-vereisten 'Ballspielwiese'.  Ich bin mit Lotti praktisch am Ende der Runde und kurz davor zum draußen auf der Straße geparkten Auto zu gehen.
Seine Spuren im Schnee
Der Geländewagen auf der Wiese empört mich allerdings und läßt mich nicht los. Gut sichtbar die beiden circa dreißig Meter langen über die Wiese führenden Reifenspuren im Schnee. Ich zücke das Handy und mache zwei Fotos. Auf beiden ist das Nummernschild sichtbar. Eine solche Unverschämtheit sollte nicht übergangen werden, denke ich.

Ich bringe Lotti schon ins Auto, gehe noch mal zurück. Ein Jogger spricht mich kopfschüttelnd an. Er habe auch schon überlegt, ob er was machen, die Polizei holen solle. Ich sage, wenn das erst mal einreißt, daß die hier parken, und ich wisse gar nicht, wozu der überhaupt da auf der Wiese parken würde. Vielleicht weil er einen Geländewagen hat, sagte der Jogger sarkastisch. Er würde noch eine Runde laufen und dann sehen, ob der immer noch dastünde. Ich sage, ich würde auch überlegen, und gehe, unschlüssig darüber, ob ich damit wirklich die Polizei behelligen sollte, wieder in Richtung Auto. Als ich mich noch einmal umdrehe, sehe ich eine Person mit Schlitten in den Geländewagen steigen. Als das Auto losfährt, gehe ich zum Weg, auf den er von der Wiese einbiegen muß, um von dort auf die Straße zu gelangen.  Ich bin ziemlich geladen. Als der immerhin sehr bedächtig fahrende Wagen auf meiner Höhe ist, mache ich deutlich sichtbar den 'Scheibenwischer' und rufe etwas Unfreundliches entgegen. Der Geländewagen hält an, das Fahrerfenster wird runtergekurbelt.

rechts und links ehemalige Parkplatzbereiche
Ein freundlicher Norddeutscher, so mein Alter. Das wäre doch ein Parkplatz. Doch, beharrt er auf meine Entgegnung, daß das kein Parkplatz sondern eine Wiese wäre, ob ich auch im Sommer hier wäre, da wäre dort der Parkplatz gewesen. Nein, der Parkplatz wäre hier gewesen und zeige auf das abgezirkelte Gebiet, der ist aber auch stillgelegt; das da - wo er geparkt hätte - ist eine Wiese, und er würde wirklich Ärger bekommen. Wo denn die Autos parken würden. Draußen auf der Straße, zeige ich die paar Meter weiter. Der Mann entschuldigt und bedankt sich. Ich winke ein Okay.


Di 26.3.13
Immer das gleiche. Ich mag kaum mehr raussehen. Ja super, Sonne. Aber auch diese weiße Reflexionsfläche nach wie vor, die Schneedecke. Und wieder das gleiche anziehen, ja der dicke Schal, die Mütze nicht vergessen, und Handschuhe. 26ster März und Handschuhe! Aber es sind nur so 1 oder 2 Grad Plus höchstens.

Schneemann heute Friedhof Plötzensee
Zu reinen Dokumentationszwecken dieser Schneemann von heute. Er steht sogar noch völlig intakt in der kräftigen, wenn auch schon im Niedergehen begriffenen Sonne. Schneemann - 26ster März!

Bei Zypern nicht mehr ganz sicher, ob es die Richtigen trifft, ob die nicht schon längst ihr Geld fortgeschafft haben. 

Mi 27.3.13
Das Hohelied der Stadt, mein Hohes Lied Berlins: Wenn man in Berlin einmal aus dem Fenster guckt oder einmal vors Haus tritt, kann man schon mehr erfahren und erlebt haben als an einem ganzen Tag auf dem Land, in einem Dorf oder einer Kleinstadt. Verheerend können die Auswirkungen sein für denjenigen, der seinen gelernten Bereich tauscht. Der Wechsel in die reizgesättigtere Gegend trägt zwar die Gefahr der Überreizung in sich, die aber für das Gehirn immerhin zu managen ist. Schlimmer der Wechsel in die reizärmere Gegend. Das bedeutet: verlernen oder kompensieren der fehlenden äußeren Reize durch innere. Man fängt leicht an zu spinnen.

In Berlin kommt noch eine weitere Realitätsebene hinzu, die als Alltagsumgebung erfahren wird: die Sightseeing- oder Filmwirklichkeit - soweit sich beide örtlich decken. Im Rahmen meiner Alltagsbeschäftigungen Tierarzt, Büro, Gassigang Kurzeinkauf waren das heute Bundespräsidentensitz Schloß Bellevue, Großer Stern mit Siegessäule, Bauhausarchiv und Nordische Botschaften, Schloß Charlottenburg und Sammlung Berggruen, ein wunderbarer Blick von unten auf die Wissell Brücke der A 100 und Backstage Flughafen Tegel, to name a few.

Ist die Zypernlösung Großer Murks oder Großer Wurf, wenigstens der Einstieg dazu? Ich weiß es nicht und habe den Eindruck, den handelnden Personen geht es auch so. 

Sonntag, 24. März 2013

Kalender 130322-24:Unter Palmen im Schnee

Fr 22.3.13
Als ich am Dienstag hier als Kommentar zum Wetter postete, warum ich nicht das Versiegen des Golfstroms noch mitbekommen solte, wußte ich nicht, daß ich damit gar nicht so übertrieben hatte, wie ich sicher war, daß ich genau das getan hätte.

Plötzensee unanheimelnd heute
Die jetzige Wettersituation mit richtiger Kälte und Schnee Ende März (ein Ende ist nicht in Sicht) hat es seit Beginn der Aufzeichnungen nicht gegeben. Verantwortlich dafür ist ein meteorologisches Phänomen, das NAO genannt wird, Nordatlantische Oszillation. Es handelt sich grundsätzlich um das Verhältnis von Islandtief und Azorenhoch. Wenn der Gegensatz zwischen ihnen zu gering ist (NAO Index negativ) bewirkt das den Zustrom von Kaltluft vom Polarmeer und - ! Mitteleuropa wird dadurch von der meteorologischen Wirkung des Golfstroms abgeschnitten. Diese Konstellation ist selten, tritt aber gehäufter auf. 

Reiher Wladimir geht fremd am Plötzensee
Sind wir im Probemodus? 

Zypern jedenfalls ist die Probebühne für den Euro. Ich bin wirklich gespannt, was da raus kommt.




 






Sbd 23.3.13
Hochgebirgsatmo. Knallige Sonne, die wärmt, in schneidend kalter (wenn der Wind böig daherkommt) knochentrockner Luft.

Übergang zum Friedhof Plötzensee heute

Wowi! Wie wärs mit der Winterolympiade in Berlin?

Oder: heute in der Rehberge eine fröhliche Gruppe, die Lotti und ich kreuzten und die sich über die verschneit vereißten Wege boßelte, in ihrem Handkarren Bier- und Radlerflaschen. Das wär doch auch was für Berlin, vielleicht als Nebenveranstaltung, als Vorgruppe sozusagen zum Berliner Marathon. 


Trümmerfrauenstele Lausepark heute
Als zugelassen wurde, daß Zypern dem Euro angehören sollte, muß doch das zypriotische Geschäftsmodell  Geldwäsche klar gewesen sein. Also offensichtlich wollte man einen solchen Partner als Euro Mitglied.

So 24.3.13
Ich hab es weder mit Glauben noch mit Kirche so sehr. Dennoch weiß ich selbstverständlich um die kulturstiftende Wirkung des Religiösen. Heute ist Palmsonntag, der Beginn der Osterwoche, mit Ostern als dem Höhepunkt des Kirchenjahres, mit Ostern als dem Zentrum der christlichen Weltauffassung. Und sei es nur, daß in den Osterurlaub gefahren wird, so hat das seine Begründung in einer Geschichte. 
Für den Palmsonntag beginnt die so:  (Joh. 12,12 - im originalen Text der Luther Bibelübersetzung von 1545); auch http://de.wikipedia.org/wiki/Palmsonntag

DEs andern tages / viel Volcks auffs Fest komen war  / da es höret / das Jhesus kopt gen Jerusalem / namen sie Palmen zweige / vnd giengen hin aus jm entgegen / vnd schrien / Hosianna / GELOBET SEY / DER DA KOMPT IN DEM NAMEN DES HERRN / EIN KÖNIG VON JSRAEL. 

Uferweg Plötzensee heute

Eigentlich ein Traumwetter heute wieder, wenn es zu dieser Jahreszeit nicht auch 20 Grad wärmer sein könnte, ohne als unnormal zu gelten, und wenn man die Heizkosten  vergißt. 
   

Donnerstag, 21. März 2013

Kalender 130319-21: Rund um den Frühlingsanfang

Di 19.3.13
Fast schon klaustrophobisch, diese ständig niederrieselnde Schneewatte. Das war heute ein einziger Gang durch Wintermärchenlandschaften. Wenn heute 19. Dezember wäre, wär der Kitsch perfekt.

Rehberge heute

Jetzt habe ich den Fall der Mauer und den Rücktritt eines Papstes erlebt (womit ich nie in meinem Leben bzw. überhaupt nie gerechnet hätte); warum sollte ich nicht auch noch das Versiegen des Golfstroms mitbekommen. Und je wärmer die Arktis, desto schwächer der Golfstrom, und der wird u.a. gebraucht für die Atlantiktiefs, die es schon seit Monaten nicht recht gibt, weshalb wir eine Art Südschweden/Westpolen wettermäßig sind.

Rehberge,das sind keine Birken

In Zypern will man die Kleinsparer jetzt doch verschonen mit Zwangsabgaben für die Finanzlöcher durch die  Hehlergeschäfte der Banken in ihren Geldwaschsalons, in denen tout le monde und besonders Rußland und Großbritannien sich traf.

Baumbeschneidungsaktion heute Willdenowstraße

Mi 20.3.13
Primäräquinoktium um 12:02 - Was für ein Frühlingsanfang. War richtig was los im Park, viele Familien mit Kindern und Rodelschlitten. Zwei Langläufer sind mir auf der Runde begegnet. Lotti, und offensichtlich auch alle anderen Hunde, haben einen Riesenspaß, am Schnee. Lotti war auch noch besonders menschen-kontaktfreundlich; aber alles gut gegangen.

Plötzensee heute:Für den Fall daß es keiner bemerkt;man beachte die Bildlichkeit vom Äquinoktium in dem Foto
Da können wir uns eine Scheibe von abschneiden, wir Menschen. Jeder jammert oder mault nur rum. Ich auch langsam. Ich möchte draußen mal wieder laufen, ganz einfach laufen, ein Fuß vor den anderen. Also nicht stapfen, nicht abwechselnd stapfen, mich vorwärts tasten, balancieren, vorsichtig auftreten, beherzt auftreten, Gewicht neu verlagern.

Rehberge südlich die Sicheldüne hinunter, wie seit Tagen
Nein ganz einfach nur per Fuß fortbewegen, ohne nachzudenken, ohne zu achten, ohne zu beachten, worauf ich grad gehe, worauf ich grad trete. Das mein bescheidener Frühlingswunsch. 

Do 21.3.13
*snaiwa- / sneo / sne -> Schnee.Schnee.Schnee.
Hundegruppe bei Frühlingsspaziergang,Marienfelde
Schnee - ist doch Schnee von gestern!
Schnee Schnee von gestern? Nee, Schnee ist Schnee von gestern und Schnee von heutnacht. Schnee ist nicht Schnee von gestern, sondern Schnee von gestern plus Schnee von heutnacht. Schnee von gestern also Schnee von heute minus Schnee von heutnacht; Schnee von gestern ist aber auch der Schnee von vorgestern. Plus dem Schnee von gestern nacht.
Und morgen? Das wird auch wieder Schnee von gestern. Also würde das morgen der Schnee von vorges...

Da kommt Vertrauen auf: Die Euro Zone, deren eines Mitglied (i.e. Zypern) ganz offiziell das Geschäftsmodell Geldwaschsalon hat.

Montag, 18. März 2013

Kalenderblatt 130318: Wo bitte gehts zur Zeit?

Mo 18.3.13
Man muß schon sehr tief in die Grundlagenphysik vordringen, um in einen Bereich zu kommen, in dem nicht mehr ununumstritten ist, was für sehr grundlegend angesehen wird: daß die Zeit sich nur in eine Richtung bewegt, daß die Zeit vorwärts schreitet.

Rehberge heute!
Als ich heute mit Lotti in der Rehberge am Wildschweingatter angekommen war und so um mich blickte, kamen auch mir Zweifel: Zweifel, ob die Zeit wirklich nur eine oder überhaupt eine Richtung kennt. Der Eindruck drängte sich mir vielmehr auf, daß die Zeit zeitweise auch mal die Orientierung verlieren könnte. Und als Beleg machte ich sofort dieses erste Bild hier. Es stammt zwar von heute nachmittag, kurz vor 17 Uhr, aber es könnte ebenso gut vor zwei oder auch vor vier Monaten schon geschossen worden sein, dann vielleicht etwas früher am Tage. Das ist auch die einzige Einschränkung. Nein, ich sehe um mich, ich sehe die Zeit, die einfach nicht vorangekommen, die offensichtlich, wie das Bild zeigt, stehen geblieben ist.

Müllerstraße heute
Auf der Abendrunde dann der Beweis, daß sich der Zeitpfeil auch tatsächlich umkehren kann. Denn was auf dem zweiten Bild von gerade eben erst zu sehen ist, das ist Rückschritt, ein echter Rückfall der Zeit.

Was aber klar wie der Zeitpfeil sonst vorwärts schreitet: die Euro Krise. Banken-/Fiskalunion oder Aufgabe des Euros, eines von beidem steht als Lösung zur Auswahl. Die Politik will stattdessen in Zypern eine Zwangsabgabe von den Sparkonteninhabern. Sehr viel Blöderes, was garantiert auch noch die Falschen trifft, kann man auch nicht wirklich machen. Leider wird es zu einer Lösung kommen.

Sonntag, 17. März 2013

Kalender 130315-17: Licht und Schatten

Fr 15.3.13
Iden des März! Nix gewesen heute? Niemand inthronisiert? 
Aber weiter Schnee. Luft immer milder trotz knapper Minusgrade. 
Vor der Sonne vorsehen! Die kann schon ganz schön brennen.

Naturdenkmal 'Stieleiche',Friedhof Plötzensee, heute

Sbd 16.3.13
Ist das ein Licht! Ein Hauch von Süden - im  Schnee.

Plötzensee,heute kurz vor 17 Uhr

Weiter auf der Runde. Aus der Reihe Naturdenkmale:

Naturdenkmal 2 'Blutbuchen',Friedhof Plötzensee,heute

So 17.3.13
Was langsam nervt: Während die Sonne den Gedanken an Sonnencreme aufkommen läßt, um die im Winter entwöhnte und jetzt besonders empfindliche Haut zu schützen, heißt es weiter vor dem Losgehen mit Lotti: dicke Jacke, Mütze, Schal, Handschuhe. Es geht höchstens bis knapp über Null, und wenn etwas Wind aufkommt, freut man sich über die Ausrüstung. 

inoffizielles Naturdenkmal Findling, Rehberge heute

Derweil werfen unangenhme Ereignisse schon ihre Schatten voraus. Auf der Vormittagsrunde am Veranstaltungsplakat für die sogenannte Walpurgisnacht vorbeigekommen. Na fein, diesjahr ist also der Bereich S/UBahnhof Gesundbrunnen als Aufmarschgebiet der 'Antikapitalistischen Walpurgisnacht' auserkoren. 'Für Unkommerzielle Kultur und ein Menschenwürdiges Leben', das ist genauso ein hohles Gewäsch wie schon das Motto 'Take back the City'. Was dieses wahrscheinlich als Aufruf gemeinte Gestammel bedeuten soll muß man erraten, schätzen. Ich schätze mal, es soll heißen, 'holt euch die Stadt zurück, erobert wieder die Stadt'.

Puuh!
'To take back' heißt aber 'zurücknehmen', z.B  eine Beleidigung, die man jemandem gesagt hat und die man nun zurücknehmen will; oder etwas Gekauftes, das man nicht mehr haben will und das der Verkäufer nun zurücknimmt. Was da als Motto also noch am ehesten steht ist 'Nehmt die Stadt zurück (wir nämlich wollen sie nicht). Gemeint dürfte aber sein etwas wie 'Gebt die Stadt zurück', also 'Give back the City'. Nun, soll nicht meine Sorge sein. Vielleicht nur der Rat an die Veranstalter, es mal mit einer Sprache versuchen, die man etwas besser beherrscht. Vielleicht soll dieses Pseudo Englisch, das fatal an die Sprache von Werbefuzzis u.dgl. erinnert, auch nur über die Hohlheit der miesen Anliegen hinweghelfen. Beim 'Fight Gentrification' und dem unsäglichen 'händewegvomwedding' höre ich, wenn ich mir die Typen da oben auf den Dächern dazu vorstelle,  politisch übersetzt heraus: Krieg den Hütten, Friede den Palästen. Na schönen Dank auch dafür. Ohne mich.
 

Donnerstag, 14. März 2013

Kalender 130311-14: Inthronisierungen

Mo 11.3.13

Jungfernheide, heute
Die Gleise gewechselt. Mit Lotti nicht in der Rehberge, sondern in der Jungfernheide, direkt neben dem Flughafen Tegel (der zwischen Rehberge und Jungfernheide liegt).

Apropos, der neue BER Chef, Mehdorn, hat sich schon mal super innovativ gezeigt und meinte, man könne doch Tegel weiter betreiben auch nach Eröffnung von BER.  Ja klar, damit so viel wie möglich Menschen auch was haben vom Berliner Fluglärm.

Di 12.3.13

Mowensee,heute
Ja es sieht alles aus wie Winter. Es fühlt sich bei Dauerminusgraden auch so an. Astronomisch ist auch noch Winter. Auf den Autobahnen stauts sich und krachts wie nur im Winter.
Aber es ist schon viel zu hell für Winter. 

Mi 13.3.13
Völlig außerhalb der Reihe, so ab 19 Uhr15 eine Viertelstunde lang, läuten die Glocken der katholischen Kirche St. Joseph. Lotti hats nicht bemerkt in der Wohnung. Draußen dagegen jault sie sonst wolfsmäßig gegen das Geläut an. Da gibts nicht viel zu überlegen, was das zu bedeuten hat. Habent Papam. 

Rehberge heute mit Papstwetter

Bewundernswert, daß eine quälend lange Zeit nach dem Weißen Rauch nicht durchsickert, wer in persona denn zum Papst gewählt ist. Die größte Leistung der Katholischen Kirche die Tatsache, daß es sie so lange und noch gibt. Das nötigt Respekt ab. Francisco I. Mutige Namenswahl. Altersmäßig aber nicht die Wahl für die Ewigkeit. Ostern ist gesichert.

Do 14.3.13
Xi Jinping. Nochmal: Xi Jinping. Xi Jinping ist heute zum neuen Präsidenten Chinas gewählt worden. Sollte man sich besser merken. Zur Orientierung: China hat rund 16 x so viele Einwohner wie Deutschland. Das ist rein arithmetisch die Größenordnung an Menschen, deren Chef gestern in Rom gewählt wurde, Jorge Borgoglio, alias Franziskus I.


Schön und gut, Lotti heute im Glück. Auf der großen Runde durch die Marienfelder Feldmark, in großer Teckelrunde, sprengt aus einem kleinen Stück Wäldchen ein Reh hervor und rast übers leere, noch leicht schneebedeckte Feld. Sofort einer der Teckel wie an der Schnur gezogen hinterher. Am Feldrand, den man nur undeutlich erkennen konnte, waren sie, Reh und Teckel, dann schnell verschwunden. Während ich noch sinnierte, daß nach der Art des Rennens zu urteilen das sehr nach Lotti aussah, hatten mehr oder minder sämtliche Teckel ihrerseits die Spur aufgenommen und pesten aufgereiht hintereinander über das Feld, und waren ebenfalls nicht mehr gesehen.


Die Menschengruppe stand fast teckellos in der Abendsonne da am Wäldchenrand. Nach einigen Minuten tröpfelten die Teckel einer nach dem anderen über das Feld nunmehr etwas geruhsamer rennend wieder zurück, um aber eben noch die Spur des Reh zurück in das Wäldchen abzusuchen. Teckelfun!  
Ich hab das Gefühl, auf der Runde einen leichten Sonnenbrand im Gesicht bekommen zu haben.