Wir waren vorgestern am Parkplatz fast wieder angekommen nach unser Runde durch die Rehberge. Es war so gegen sieben, also schon ziemlich dämmerig.
Die dichten Wolken, aus denen es den ganzen Weg über herausgenieselt hatte, schluckten weiteres Licht. Die nassen Wiesen aber in dickem Grün von dem anhaltenden Regen den ganzen Tag über. Auf den Wegen standen die Pfützen.
Lottis Fell vom Regen ganz aufgerauht. Aufgrund ihrer Bodennähe hatte sie einen Teil der klietschigen Rehbergeerde am Körper - i.e., sie war ziemlich dreckig.
Ich sah mehr über die Brille hinweg, als daß ich durch die vernieselten Gläser hätte sehen können. Meine Schuhe hatten zwar den Eindruck gemacht, wie wasserabweisend auszusehen, waren es aber nicht im geringsten - i.e., ich stand in den Schuhen im Wasser. Zwischen Schuhen und Brille hatte die Kleidung immerhin gehalten, was ich mir von versprochen hatte.
Die Rehberge war natürlich fast völlig unbesucht bei solch einem Wetter und zu dieser Tageszeit mit Ausnahme von einigen Joggern und ganz vereinzelten Hundehaltern.
Das letzte Drittel wurde mit einem größeren schwarzen Hund und seiner Halterin zusammen zurückgelegt. Die Hunde jagten abwechselnd nach ihren von uns Haltern geworfenen Spielzeuge oder sich selbst. Kurz vor Erreichen des Parkendes waren dann sowohl Lotti als auch der inzwischen eines kleines Stück vor uns laufende andere Hund schon angeleint worden.
Da läuft die Frau mit dem anderen schwarzen Hund plötzlich in einem Bogen. Ich bleib mit Lotti erst einmal stehen und denke: Ich glaub mein Schwein pfeift**!
Und jetzt kann ich auch sagen, warum ich oben so ausführlich vom Wetter geschrieben habe. Wenn man nämlich in völlig durchnäßten Schuhen rumläuft, will man so schnell wie möglich da raus und ins Trockene. Da hat man keine Lust noch schnell ein Photo zu machen.
Doch genau das hätte ich jetzt tun müssen, Handy raus und festgehalten, was sich uns darbot. Ich dachte natürlich - und ich bitte, das trotzdem zu glauben -: Das glaubt dir kein Schwein**!
Trottet da unangeleint ein richtig dickes, rosig mit einigen Farbsprengsel, Schwein den Weg entlang, ein großes Exemplar Hängebauchschwein, der dazugehörige Mensch knapp dahinter. Lotti zog neugierig hin. Ich hielt sie jedoch vorsichtshalber etwas kürzer; weiß man nie, was in einem Jagdhund so vor sich geht.
Ja, das wars schon: Schwein und Herrchen dackelten in die eine, Lotti und ich in die entgegengesetzte Richtung.
P.S. Hausmeister K. erzählte, daß das Schwein adoptiert worden sei, nachdem es aus einem verwahrlosten Alkoholikerhaushalt herausgeholt worden wäre, in dem das Schwein nicht gut behandelt worden wäre. Hat das Schwein Schwein gehabt*.
* http://de.wikipedia.org/wiki/Schwein_haben
** http://www.redensarten-index.de/suche.php?&bool=relevanz&suchspalte[]=rart_ou&page=1&suchbegriff=Ich%20glaub,%20mein%20Schwein%20pfeift!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen