Das ging jetzt schnell.
Am Donnerstag bei der Hundeschule bin ich noch im T-Shirt rumgelaufen. Am Freitag abend war die Rehberge gut besucht und es lagen sogar einige auf den Wiesen, dort wo die Sonne noch hinschien.
Seit Sonnabend, wie abgehackt, regnet es durch. Nicht stark, aber stetig.
Lausepark |
Scheinbar binnen Stunden schienen die Bäume Farbschübe bekommen zu haben, hatte der Wind die ersten Laubteppiche über die Erde geblasen.
All das ist nicht wirklich überraschend; irgendwann setzt nun mal der Herbst ein, und sei es schlagartig. Dennoch stellt der Wechsel immer wieder aufs Neue die gleichen Herausforderungen - wenigstens an Hundehalter.
And what shall we wear?
Die Antwort ist ziemlich einfach: Alles was irgendwie wasserabweisend ist.
Solch ein Wetter ist ein Wetter, bei dem man eigentlich zu vermeiden versucht, sich im Freien aufzuhalten zu müssen. Der Hundehalter dagegen ist gezwungen, seinen Hund und damit auch sich ins Freie zu befördern, damit jener seinen Geschäften nachgehen kann und ausreichend Auslauf hat.
Das bedeutet konkret, daß ich mich und Lotti überreden muß rauszugehen. Denn Lotti scheut Regen, wie andere das Weihwasser. Und meine Begeisterung hält sich ebenfalls in Grenzen, schon mal weil es keine Brillen mit Scheibenwischer gibt.
Hat man es nun irgendwie bewerkstelligt, hinaus gelangt zu sein, kann schnell ein Gefühl der Priviligiertheit aufkommen.
Wer jetzt indoors ist und meint, was für ein Glück im Trocknen zu sitzen, weiß nur nicht, was ihm entgeht.
Die Luft frisch und schon etwas herbstgewürzt. Die Pflanzen nicht mehr nur in diesem ewigen Grün, sondern mit ersten Tuschkasteneffekten. Die Konturen lösen sich auf in Dunst und fallenden Regenfäden.
Der größte Luxus sollte aber erst noch in der Rehberge auf uns warten.
Keine Probleme damit, freie Hundeauslaufflächen zu finden. Ich konnte Lotti nach Herzenlust den Ball werfen, und Lotti raste, was das Zeug hielt. Keine Behelligung für niemand. Denn niemand sonst war da.
Das stimmt zwar nicht ganz, wie man sehen würde, wenn man das Bild vergrößert.
Ich zoome mal ran, während Lotti grad auf dem Ball rumknautscht.
Na klar, bei diesem Wetter gehen nur die raus, die es müssen oder die einen besonderen Drang danach verspüren. Man trifft folglich nur auf andere Hundehalter oder Jogger, die aber abseits auf den Wegen ihre Kilometer runterziehen.
Während die Hunde miteinander rumtoben, können wir Hundehalter uns einer Kaste zugehörig fühlen, die auch den heftigsten Wetterunbilden trotzt. Hunde sind eben nichts für Wetter-Weicheier-Menschen.
Irgendwann dann wieder im Trockenen zu sitzen ist so schlecht auch nicht. Aber man hat immerhin eine Schlechtwettertour bestanden und dem eigenen Körper hats auch gut getan.
Ein Hoch auf das Gassigehenmüssen.