Mittwoch, 30. Januar 2013

Kalenderblatt 130130: Lustlos

Mi 30.1.13
Jeder Zweite klagt über Stress im Job.
'Sei effizient' lautet das Mantra der kapitalistischen Gesellschaft, das längst in jeden Haushalt und in jede Ritze des Seins eingedrungen zu sein scheint:  bloß keine Reserven zulassen, auch nicht an Arbeitskraft, alles rausholen, und zwar jetzt. Reserven, das ist doch nichts als brachliegendes Kapital, und Kapital arbeitet ja schließlich auch, immer, ruht nimmer. Blödsinn, Kapital arbeitet überhaupt nicht, arbeiten tut ausschließlich das Humankapital, und das am besten immer für möglichst wenig Gegenleistung. Leerzeiten und zu hohe Löhne schmälern die Rendite. Und so kommts dann zum Stress im Job. Das ist die systemische Seite.
Und die privatime: Da wäre es eine geradezu revolutionäre Tat, das Smartphone zuhause zu lassen, wenn man zum Beispiel in einen Wald geht; oder noch revolutionärer, das Gerät auszuschalten, wenn man zuhause ist und völlig nutzlos aus dem Fenster oder auf die Wand sieht - wenn man dazu ohne Suchtdruck überhaupt noch in der Lage ist.
Ein Hoch auf die Leerzeit und das Nutzlose!

Im Goethepark
Sogar Lotti wirkte heut lustlos. Irre warm mit zehn Grad. Auf dem Weg in die Stadt mittags war der 17 Juni mal wieder gesperrt. Uns fiel erst nicht ein, wer wieder da war. Achja der ägyptische Präsident. Können die nicht per Hubschrauber. Für so einen Muslimbrüder auch noch im Stau stehen. 
Dann die Meldung, daß eine Person, die eigentlich Hausverbot in der TU hätte, gedroht hatte, die TU in die Luft zu sprengen und dazu einen Professor als Geisel festhalten würde. Ok, deshalb die Straßensperrung. Warum der nur Hausverbot hatte?

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