Freitag, 5. Februar 2010

Überdruß - Aber nicht mit Lotti

Was hört man alle verschniefte-naselang? Jetz is genug... Nun reichts ...Ich kann kein'n ... Jetzt könnts  mal wieder ... Ich ertrags nich mehr... So lange hattn wir...  Muß doch mal wieder... Ich halts nich...

Hey, jetzt nur nicht schlappmachen. Es geht in die letzte Runde, jetzt muß die zweite Luft her.

Das Schlimmste ist längst überstanden:
Sonnenuntergang heute 17 Uhr. Gegenüber der  Wintersonnenwende ist es damit glatt 1 Stunde 10 Minuten am ... äh, Nachmittag, länger hell. Aber nicht nur die Quantität hat zugenommen, sondern auch die Qualität der Sonne - wenn sie nicht durch Wolken behindert wird. Treffen Sonnenstrahlen auf die gekühlte Gesichtshaut, reagieren die Temperaturrezeptoren; man sieht die Sonne nicht nur als Schein, sondern spürt sie auch als Wärmestrahlung.
Zur Erinnerung. So sah das noch zur Zeit des letzten Blogposts am 20. Januar aus:

 

Und ungefähr zur selben Tageszeit am Vormittag heute, bei jeweils unbewölktem Himmel. Kaum auszuhalten diese Helle ohne die Augen fest zusammen zu kneisten oder die Sonnenbrille rauszuholen:

 

Apropos Wärme: die Kälte mit zweistelligen Minusgraden auch am Tag - das sag ich hier ganz Kachelmann'sch voraus - ist vorbei. Es mögen noch kurze Einbrüche kommen, mehr aber auch nicht. Wobei - und M. wird mich für übergeschnappt halten - mir sind diese Temperaturen um den Gefrierpunkt eigentlich zu warm inzwischen. Reine Gewohnheit wahrscheinlich. Und der trocknen arktischen Kälte trauere ich jetzt schon etwas nach. Für einen Allergiker gibts kaum bessere Atembedingungen: garantiert pollenfrei.

Was einem draufgehen kann, sind doch eher Tage wie gestern. Feuchte Taukälte, diesig unter einer endlosen Wolkenschicht in den Farben hell dunkel.

 
Volkspark Rehberge, große Wiese, Ringerdenkmal

Die geschlossene Schneedecke hat man über, diese weißliche, mit der Zeit einschmutzende und am Horizont direkt in die Wolkendecke übergehende Fläche aus tauendem und verharschtem, inzwischen begehbarem Schnee. Da werden Farbfotos zu vermeintlichen Schwarz-Weiß Bildern:

 Volkspark Rehberge, Brücke


Unter diese Brücke mußt du gehn.
Einen Monat lang mußt du dort stehn.
Mensch das wird doch wohl zu schaffen sein.
Und auf einmal setzt der Frühling ein.

Und dann, ja und dann?! Dann wird sich erst richtig ein Grauen zeigen. Was da alles überdeckt und versteckt ist vom Schnee. Und wenn der erst weggetaut ist, da habe ich Berg- und Tal Autowanderungen von Loch zu noch mehr Löchern auf den aufgerissenen Berliner Straßen vor mir oder noch und nöcher Müll-Sightseeing Touren durch den Kiez und muß dabei ständig aufpassen, daß Lotti nicht alles zu fressen versucht.
./.

P.S. Apropos Lotti. Gehe ich gestern abend kurz vor Mitternacht Gassi, steht ein VW Van an der Straßenecke vor dem SPD Haus. In dem Van, bei runtergelassener Seitenscheibe, zwei Männer, die ihrem Aussehen und Habitus nach von einem Security- oder Inkassounternehmen oder Zivilfahnder hätten sein können.
Spricht mich der Beifahrer durch das geöffnete Seitenfenster, den Arm lässig abgelegt, an: 'Hausmeister Krause?!'
Ich stelle mich erstmal begriffsstutzig, obwohl mir gleich klar ist, worauf er anspielt. Aber zum einen kann ich die sogenannte Comedy/Sitcom 'Hausmeister Krause' nicht ausstehen. Zum anderen allerdings schien es mir dann nicht angebracht, mich mit diesem Mann zu dieser Uhrzeit in dieser Gegend genau darüber auszutauschen, zumal dessen Bemerkung als grundsätzlich freundlich gemeint aufzufassen war.
In mein vermeintlich begriffsstutziges Nachdenken hinein wiederholt der Mann noch einmal sein 'Hausmeister Krause' und nickt mehrmals mit dem Kopf in Richtung Lotti. Ich verkneife mir natürlich ein 'Jaja, hab schon kapiert', um die prinzipiell gute Stimmung nicht zum Kippen zu bringen, andererseits will ich das auch nicht auf mir sitzen lassen. Mich mit Hausmeister Krause alias Tom Gerhardt zu vergleichen das hätte mir nichts ausgemacht. Aber Lotti mit Krauses Dackel Bodo in Verbindung zu bringen, nee, das konnte ich nicht zulassen. Bodo sieht nämlich ungefähr so aus.

(Kurzhaardackel: Bild aus Wikipedia.org>Dackel)

Ich stelle mein Gesicht nun auf 'Ah, habe verstanden', und sage, mich ganz aufs Sachliche zurückziehend und beschränkend, kopfschüttelnd und auf Lotti weisend:
'Nee nee, Rauhhaar.'
Nun weiß ich nicht, ob dieses Argument den Mann wirklich überzeugte. Auf jeden Fall nickt er wie verstehend, und ich überquere, nicht ohne noch eine Abschiedsarmbewegung gemacht zu haben, die von dem Mann erwidert wird, zügig mit Lotti die Straße.

 
 Lotti (hat doch nun wirklich nichts mit Hausmeister Krause gemein)


3 Kommentare:

  1. Hi Herr Gotzmann,
    schön mal wieder von euch beiden zu hören, hab schon gedacht, dir ist im vereisten Berlin die Tastatur eingefroren.
    Klar sind jetzt alle am maulen,aber warte nur ein Weilchen, dann heißt es: Weißt du noch, 2009/10, das war noch ein richtiger Winter, so wie er sein soll. Nicht so ein undefinierbares Schmuddelwetter ... Wünsche euch noch einen schönen Vor-Vorfrühling.
    Schöne Grüße aus dem Schwarzwald bei Tauwetter auch an M.
    Tina

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  2. Hallo Tina,schön vor dir zu hören über diesen etwas eigenartigen Kanal.Nein, nix eingefroren, sondern einfach keine Zeit und Muße zum Schreiben gehabt. Es ist nicht so unaufwendig wie man denken könnte, über im Grunde NICHTS zu schreiben.
    Vor-Vorfrühling scheint mir allerdings auch noch etwas verfrüht hier im Nordosten. Es ist eher so: die früheren Höchsttemperaturen am Tag sind jetzt die Tiefstemperaturen in der Nacht. Aber man muß bescheiden sein.
    Machts gut in Schachen, Grüße an Armin und ganz sicher, über Hertha schreibe ich NICHTS.
    Werner

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  3. Hallo Familie ;-)
    Was sollte man über Hertha auch schreiben. Ich als Aussenstehende zum Thema Fussball sag' mal einfach so in den Raum: Der Drops ist gelutscht.
    Und nein Werner, weder Lotti noch Deine Wenigkeit haben etwas mit dem "Facility Manager" aus der Comedy zu tun. Auch wenn bei Euch das Motto "Alles dreht sich um den Dackel" lautet statt "Alles für den Dackel"
    Mir ist übrigens Kalt. Nur mal so am Rande erwähnt.
    Bis denne,
    A.

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