Mittwoch, 16. Dezember 2009

Wenn es nicht so dunkel wäre ...

... wären Aufhellungen in diesen Tagen nicht so willkommen.

Das hatte bei der Haut schon in sehr früher Zeit angefangen. Da die Mensch-Species in ihrer Herkunft aus den afrikanischen Savannen primär schwarz- oder sehr dunkelhäutig ist, mußte zum Überleben im Norden (Bildung von Vitamin E) das bißchen UV-Licht der Wintersonne durch die dunklen Pigmente nicht auch noch vom Körper abgehalten werden, also blieb kaum was anderes übrig, als helle, pigmentlose Haut zu entwickeln. Daraus folgt allerdings auch - wird oft vergessen - wir Weiße sind die Mutanten! Im Sommer leicht zu ersehen, nachdem sich die Nachfahren der Mutanten ausgerechnet in die prallste Sonne geknallt haben.

Aufgehellte Haut allein bringt aber auch nicht durch den Winter. Da gibt es ja noch das Gemüt. Das braucht eher noch mehr Aufhellung als es die durchschnittliche mitteleuropäisch aufgehellte Haut evolutionsmäßig schon hinter sich hat.



Schnee ist so eine Aufhellung. Heute der erste Schnee, der auch liegen blieb. Das spärliche Licht wird durch die Reflexion am Schnee scheinbar gedoppelt.  Meteorologisch lief das zwar noch unter Schneegriesel, auf dem Boden angekommen aber und von nicht zu Nahem betrachtet, kann das schon unter Schneedecke verbucht werden.



Da sieht die Welt doch schon ganz anders aus. Unsere junge Dackelhündin Lotti, für die Schnee genauso neu ist wie für einen frisch aus Brasilien importierten Bundesliga Stürmer, schaute sich das zuerst skeptisch an und wollte nicht vor die Haustür heute morgen. Ich mußte sie erst dazu überreden, auf die Straße zu gehen, indem ich sie einfach mit mir zerrte.  

Was ich eigentlich sagen wollte: Als wir dann drüben im Park, im Lausepark waren, war das schon sehr hübsch mit der Schneedecke. Lotti wühlte dich mit der Schnauze durch eben selbige, um ... ja wer weiß das genau, um Mäuse zu erschnüffeln, die Spur eines anderen Hundes, was auch immer. Aber der Schnee war das eine, ja er brachte zwar diesen gedoppelten Helligkeitsanschein, aber das Drumherum, die Häuser, die Menschen, die Straßen, ja sogar die Autos mit ihren Scheinwerfern und Rücklichtern, sie erschienen dafür um so bleicher und blasser nur.
Zur anderen Straßenseite umgewendet sah das dann so aus:

 

Was für ein Lichterglanz dagegen noch am gestrigen Nachmittag kurz nach Sonnenuntergang:

 

Das Glücksspielautomaten-Casino lockt und frohlockt, daß es eine wahre Pracht ist. Man möchte sofort alles Geld, was man nicht hat, dort hineintragen.
Die Parteizentrale der Berliner SPD strahlt einen Glanz und eine Erleuchtetheit aus, die sie sich selbst kaum mehr zugetraut hätte.

Das Jobcenter neben dem Park heute morgen, so blaß wie die Aussichten auf Arbeit für die Mandanten, die es aufsuchen müssen:



Gestern nachmittag in der schon fortgeschrittenen Dämmerung dagegen ein Strahlen, als wäre alles Krisengerede hinfällig und Arbeit für alle da.



Erst die Dunkelheit ist es, die in den dunkelen Tagen den Lichterglanz zum Erscheinen bringt.

Andererseits, man müßte die Lichter gar nicht erst anschalten, wenn es nicht so dunkel wäre. Und helle Haut müßten wir auch nicht haben, womit wiederum ein Haufen einerseits an Bräunungs-, andererseits an Pflegekosmetik gegen die Folgen von zuviel Sonne als auch der Sonnenbrand an sich erspart blieben.

Wenn es nicht so dunkel wäre...

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