Montag, 31. Dezember 2012

Zwischen-den-Jahren Kalender I

Di 25.12.12
Heute keine Zeitung, also auch keine Schlagzeile - und damit keine Probleme! 

Blaustichig schon vor 15 Uhr, Müllerstraße heute

Das war ein ganz lausiger Wetterstart hinein zwischen die Jahre. Ich war kurz davor, nicht in die Rehberge zu fahren. Die Überwindung war dann aber ganz gut für Lotti und mich. Es regnete fast nicht, und wir hatten die Rehberge ziemlich für uns allein, zusammen mit einigen wenigen Hundegespannen, noch weniger Joggern und praktisch keinen Familienspaziergängern.


Mi 26.12.12
---------. Was sollte es aus der eingeschränkten  horizontalen Perspektive den ganzen Tag über, - nachdem ich noch nicht einmal mit Lotti rausgehen konnte -, groß mitzuteilen geben.


Do 27.12.12
Flut an Hartz-IV-Klagen in Berlin

Genau in der Bildmitte = Mond

Gegen Ende der Runde in der Rehberge heute sah ich über den Baumwipfeln plötzlich den vollen Mond. Es war eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang, und die Blickrichtung war Norden, es konnte also nur der Mond sein. Je näher ich der Baumgruppe kam, über der ich den Mond zuerst gesichtet hatte, desto mehr schien der Mond nach links zu wandern und dabei zu sinken.  Das konnte aber nicht sein, denn ich meinte, der Mond würde sich immer scheinbar von links nach rechts bewegen.



Eine halbe Stunde später war dann alles wieder im Lot. Der Mond schien von hoch droben am Himmel ins Zimmerfenster, das nach Nordosten geht. Der Mond war also ordnungsgemäß nach rechts weiter gestiegen. Voll war er jedoch noch nicht. Um das zu erfahren, hab ich aber erst in der Zeitung nachsehen müssen. Morgen ist Vollmond

Fr 28.12.12
West-Pharmafirmen experimentierten in der DDR.
Erster Verkaufstag von Silvesterknallzeug. Ich will nicht ungerecht sein, es ist nicht so schlimm, wie es in früheren Jahren schon war. Trotzdem, jeder Knaller, mal näher, mal weiter weg, gibt einen wenigstens kleinen Adrenalinschub. Nur gut, daß Lotti schußfest ist. Nur nicht reinsteigern. Dennoch nicht zu verhindern, daß sich Gewaltwünsche einstellen, zumindest passiver Art. Ich wünsche den Knallern mal die Teilnahme an einem richtigen Krieg mit richtigem Feuerwerk, Afghanistan oder grade aktuell Syrien!
Vor vielen Jahren vor dem Haus ein besonderes Exemplar vom Typ Arschloch, der natürlich auch die Raketen in der Hand zündete, dem allerdings auch ein Chinakracher in der Hosentasche losging. Er hat zwar später tatsächlich noch Kinder gezeugt, leider, aber jenes Silvester war wenigstens gelaufen für ihn.

Sbd 29.12.12
Abgeordnete fordern Internetminister.

Ich finde ja Silvesterfeuerwerk auch toll. Die Raketen, die den Himmel in ständig wechselnden Konstellationen erleuchten, auch der Lärm, dazu das Tosen der Kirchenglocken, sogar das Aufsteigen der Schwaden verbrannten Pulvers. Hey, aber nicht mehrere Tage lang. Das hat nichts mit Vertreibung der bösen Geister zu tun, sondern das ist die Heraufbeschwörung der bösen Geister. 
Schon der Gesetzgeber tickt ja hier nicht ganz richtig. Erlaubt ist die Knallerei von 18 Uhr am Silvestertag bis 7 Uhr morgens am Neujahrstag. 13 Stunden lang. Das ist super, wenn man morgens um 5 einem dieser Wichser, der direkt unterm Fenster immer noch seine Böller zündet, alles mögliche Unflätige zubrüllt, damitd er endlich aufhört, und der kontern kann, daß das bis 7 erlaubt wäre. So geschehen vor einigen Jahren.

So 30.12.12
Schlappe für Hollande: Gericht kippt Reichensteuer.
So ein Intermezzotag heute passend zur entre les fêtes-Zeit, sechs sieben acht Grad plus und sonnig und Sonntag, es strömten nur so die Familien entgegen in der Rehberge. Sogar die Kinder hatten Ausgang. Von denen sieht man bei nicht so gutem Wetter nämlich am allerwenigsten. Wo sind die nur die ganze Zeit?

Enten am Möwensee

Ein Stück weiter, unten am Möwensee, der nun inzwischen auch mal wieder aufgetaut war, nach langer Zeit Enten. Reiher Wladimir war ja auch bei vereistem See hier und pickte sich Fische, aber Enten, Enten hatte ich schon lange nicht mehr gesichtet. Wo waren die, die Estragons, eigentlich die ganze Zeit?

Mo 31.12.12
Jetzt auch Computerprobleme am BER. Die Schlagzeile klingt natürlich wie ein Hymne für Berlin zum Jahresausklang. Mich wundert, wie der ansonsten instinktsichere Politiker Wowereit hier nichts richtig schnallt. Während der BER längst zu einer Lachnummer geworden ist - leider und traurig genug, aber die großen deutschen Unternehmen, die hier ihr Unwesen treiben wie Siemens und Bosch, sind offenbar unfähig -, hängt sich Wowie immer noch mit dem Eröffnungstermin 2013 aus dem Fenster.

Die Listen sind nicht alle abgearbeitet -  wenn ich alleine an die CD Regale denke. Das schaffe ich nächstes Jahr, vielleicht. Aber mal sehen, ob und welches der echten Probleme da draußen uns zuerst um die Ohren fliegt: Wenn ich alleine an die USA denke, könnte da schon Neujahr was losgehen.
Ansonsten werden die Guten Vorsätze auch zum Pflastern der Wege zur Hölle genutzt. In diesem Sinne: Guten Rutsch! 
  

Montag, 24. Dezember 2012

Adventskalender IV

Mi 19.12.12
Amethyst: Inspiration - Earl Grey mit Zitrone
Heute gibts nur neues Altes. Weil es so ein Tag war, der eben ein neuer, anderer Tag war als gestern zum Beispiel, aber auch nicht mehr, allerdings eben auch nicht weniger.

Und in genau diesem Modus waren beim Vormittagsgang die Schneekugeln vom Lausepark nicht ganz unerwartet ins beinahe Unsichtbare weggeschmolzen. 
Auf dem nachmittäglichen Gang durchs Seenland dann gabs für Lotti und mich ein kurzes Wiedersehen mit Wladimir, dem Reiher vom Möwensee, der auf einen Fisch namens Godot wartet.

Wladimir-der neue BER Chef?
Auch nicht ganz unerwartet die Neuigkeiten vom BER, wo sich gestern alles was Un-Verantwortung trägt getroffen hatte, um - nichts zu entscheiden. Noch nicht einmal zu einem neuen Eröffnungstermin konnte man sich entschließen. Es gilt weiterhin der alte Spaßtermin Herbst 2013. 





Do 20.12.12
Fluorit: Harmonie - Schwarztee mit Zitrone-Honig
Auf der der Marienfelder Feldflur heute nachmittag beim vorweihnachtlichen Treffen der Teckelschulgruppe: Das Windspiel drehte stante pede mit unverminderter Geschwindigkeit so schnell ab, wie es auf die verbellende, sprich kläffende, Teckelmeute in durchaus freundlicher Absicht zugesprungen gekommen war. 

Morgen ist wieder mal Weltuntergang, angeblich laut Maya Kalender. Brauchen wir auch eigentlich keinen  BER. Ich werde trotzdem meinen Kalender hier weiter führen, zumal morgen nun wirklich was Wichtiges ansteht: Wintersonnenwende!

Fr 21.12.12
Gelber Türkis: Geselligkeit -  Grüntee mit Zitrone-Honig
12:12! Das hatte heute mal nichts mit Fußballfanprotesten zu tun, sondern war die genaue Uhrzeit der diesjährigen Wintersonnenwende: 12 Uhr 12. Daß sich nicht die Sonne wendet, sondern die Erde; egal, ich hab eh den Eindruck, die meisten Menschen denken nach wie vor, daß sich die Sonne um die Erde dreht. Aber Wintererdenwende? Wird sich nicht so schnell durchsetzen. Dafür wirds Zeit für die Wende selbst. Es war schon ziemlich schwächlich beleuchtet der heutige Tag.
Gut, daß ich gestern 18 Kilo Honig bekam, echten wunderbaren Berliner Honig. Da kommen wir gut über den Winter.


Sbd 22.12.12
Landschaftsjaspis: Mut & Besonnenheit - Earl Grey mit Zimt
Die Aufmacher-Schlagzeile des Tagesspiegel: USA riskieren Weltwirtschaftskrise
Im Schwimmbad nach längerer Unterbrechung wieder Bahnen ziehend. Bei jedem zweiten Zug mit Blick durch die Panaromascheiben auf den dicht fallenden Schneeflocken draußen. Gut, daß ich doch extra Handschuhe mitgenommen habe, um das Auto bequemer freifegen zu können. 

Café am Möwensee heute, vorne Lotti 

So 23.12.12
Tigerauge: Schutz & Geborgenheit - Earl Grey mit Waldfrucht;
Bezirke kämpfen gegen Wohnungsmangel
Gerade zur rechten Zeit waren Lotti und ich heute zur Stelle gewesen, um Reiher Wladimir, den ich schon durch die leeren Weidenzweige hindurch, die über das Ufer in den See optisch hineinlappen, gesichtet hatte, wie er vor seinem Lieblingswasserloch hockte und wartete. Plötzlich - einmal hineingepieckt in das Wasserloch, und ein Fisch zappelte in seinem Schnabel, den er hochstreckte und dabei den Fisch mit einigen Anläufen hinunterwürgte. Der Schwanz des Fisches zappelte wirklich noch aus dem Schnabel heraus.
An alle Naturliebhaber: Nein, ich finde, die Natur ist kein Vorbild für das Zusammenleben der Menschen - und ein Abbild?! 

Darauf wartet Wladimir, Möwensee heute


Mo 24.12.12
Rosenquarz: Liebe & Freundschaft - Grüntee mit Orange;
Armut wird großes Problem.


Gegen Weihnachten an sich kann man schwer etwas haben: Und es begab sich zu der Zeit / Factum est autem in diebus illis.
Am frühen Nachmittag war alles was Hund hatte in der Rehberge noch schnell auf den Beinen. Über Mittag mußte ich sogar kurzzeitig einmal gegen die Sonne kneisten.

Ruheplatzstraße heute,Sonne in der Bildmitte zu erahnen

Frohe Weihnachten!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Adventskalender III

Do 13.12.12
Blauschwammkoralle: Lebenslust - Schwarztee mit Zitrone
Der Bussard auf dem kahlen Baum, wie er über die Marienfelder Feldflur äugte, plötzlich abhob und knapp über dem Boden davonschwebte; aufpassen die Zwergteckel, daß sie nicht für Beute angesehen werden.
Auf dem weiten wüsten schneeverwehten Feld ein Schwarm Nebelkrähen, die sich erheben und schon über einem sind und über unseren Köpfen ihren Schlafplätzen zustreben; sie würden sich auch auf Katzen setzen und von hinten anpicken; Achtung die Teckel, aber ich merke, wie auch ich mich unwillkürlich kurz abducke.

Fr 14.12.12
Karneol: Vitalität - Earl Grey mit Mango
Der Luxus, durch Lotti hinausgetrieben zu werden, auch wenn man eigentlich keine Lust hat auf sonnige Winterlandschaft, bevor das Schmuddelwetter wohl einsetzen wird. 

Ich werde nicht für das Volksbegehren 'Energietisch' stimmen, bei dem es um die Gründung von Berliner Stadtwerken geht. Obwohl ich von der Sache her völlig übereinstimme und meine, daß Grundversorgung von nicht profit-orientierten Unternehmen geleistet werden muß, reicht mir schon die Vorstellung eines nicht eröffneten Flughafens, einer ewig renovierten Staatsoper, einer ständig aufgerissenen Straße Unter den den Linden, wohinein einfach keine UBahn versenkt werden kann und der zukünftigen Schloßbauruine  gleich nebenan - wenigstens sollte Berlin mit Strom versorgt bleiben, und das sehe ich nicht, wenn man diese Politik Stadtwerke betreiben läßt.

Sbd 15.12.12
Gelber Kalzit: Fröhlichkeit - Grüntee mit Ingwer
Ich werde an 365 Tagen im Jahr meist dreimal pro Tag durch Lotti nach draußen getrieben. Das ist meistens eine gute Sache auch für mich und macht mir Spaß, aber eben nicht immer. Man sollte dabei nicht zwischen gutem und schlechtem Wetter unterscheiden, denn schlechtes Wetter gibt es gar nicht, höchstens nicht so günstiges. Es gibt also, wenn man mit einem Hund unterwegs ist, nur mehr oder weniger günstiges Wetter. 

Rehberge,englischer Teil,25 Minuten nach Sonnenuntergang

Heute war es anfangs mit nieselndem Regen bei tauendem Schnee, der sich teilweise gleich als Bodennebel über den matschigen Schnee legte, nicht gerade super günstig, um Gassi zu gehen. Im Lauf der Runde wurde es dann besser, günstiger, da der Regen aufhörte und nur mehr die Nebel weiter aufstiegen.

Zwei Tage waren wir nicht im Weddinger Seenland gewesen. Höchste Zeit nachzusehen, ob es Neues von Wladimir und Estragon gäbe. Ich war beinahe enttäuscht, als wir zum Möwensee runter kamen und niemand auf dem See zu sehen war. 
Direkt gefreut habe ich mich, als dann ziemlich in der Mitte des Sees, erst noch verdeckt vom Schilf, Wladimir plötzlich auftauchte, der gerade auf dem Weg zum Rand eines Wasserlochs war.





Wo mögen die Estragons hin sein.

So 16.12.12
Zebrajaspis: Ausdauer - Schwarztee mit Ingwer
Und wenn es das einzigste ist, was ich machen kann: Ich kann mich nicht daran gewöhnen, wenns geht noch cool finden, soll heißen dem Ort etwas Besonderes verleihend, gar den Genus Loci darin sehen wollen, so à la Gegenteil von Stuttgarter Kehrwoche, nein nicht mit mir, und schon gar nicht mit Lotti an der Leine, mit Lotti, dem Müllschlucker und Alles Vertilger wenn ich nicht ständig aufpasse und sie Pfui! wegzerre von all den weggeworfenen Freßresten der Menschen.
Nein ich will mich nicht gewöhnen an Berliner Bürgersteige bei wegtauender Schneedecke!    

Mo 17.12.12
Moosachat: Entschlossenheit - Schwarztee mit Jasmin


Und so berichtet das Bild der Wiese des Lauseparks auf der heutigen Vormittagsrunde vom Wetter der vergangenen Tage; sogar der Verlauf der Temperaturkurve läßt sich ganz grob verfolgen.

Der Fernfahrer aus dem Nachbarhaus, der seinen LKW samt Hänger genau an der Bushaltestelle gegenüber zum Parken über Nacht abstellt, der extra von der Parkfläche am Straßenrand zwanzig Meter zurück in den Bushaltestellenbereich hineinfährt, läßt mich fast zum Denunzianten werden. Andererseits können die Busfahrer das auch selbst weitermelden, da muß ich nicht eine Schlägerei riskieren, wenn ich den Typen direkt ansprechen würde. 

Di 18.12.12
Weiße Jade: Ausgeglichenheit - Grüntee mit Jasmin



So ging das heute weiter mit den Schneekugeln auf der Lauseparkwiese. Man kann in dem sichtbar gemachten Schmelzvorgang das Verrinnen der Zeit des ablaufenden Jahres sehen; man kann leider nicht deutlich genug ablesen, was für ein Schmutzwetter heute herrschte. Ich hatte Lotti  schon früh am Nachmittag ihr Leuchthalsband umgelegt, da sie sich mt ihrem dunkel-saufarbene Fell vom Unter- und Hintergrund, dort wo der Schnee schon weggeschmolzen war, anders nicht unterscheiden ließ. 
Als es schon praktisch dunkel war, hörte ich Lotti, die etwas zurückgeblieben war, plötzlich aufquiecken. In der Dunkelheit sah ich die Umrisse zweier ziemlich großer schwarzer Hunde, die Lotti umringten und von denen sich Lotti offensichtlich gestört und/oder angegriffen fühlte. Ich rannte sofort zurück und schrie richtig laut, daß die Hunde abhauen sollten, wozu Lotti weiter nunmehr wütend in hoher Frequenz bellte. Die beiden Hunde trollten sich. Aus dem Off des Unterholzes ertönte ein 'Entschuldigung', was ich mit einem 'Okay' beantwortete.    

Am BER hätten sich heute alle Maßgeblichen getroffen, um zu beraten, ob die Eröffnung aufs Frühjahr 2014 verschoben wird. Daß ich nicht lache! Frühjahr 2014, da werden die Pläne für die Entrauchung noch nicht mal fertig sein: Meine These! Und damit auf in die letzten Vorweihnachtstage!    

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Adventskalender II

Fr 7.12.12
Picassojaspis: Ideenreichtum - Schwarztee mit Apfel

Möwensee,1/2 Stunde vor Sonnenuntergang

Ziemlich spät schon die Runde heute durchs "Weddinger Seenland", u.a. vorbei am Möwensee. Das Schild (unten rechts im Foto) machte heute mal ausnahmsweise Sinn. Denn die meiste Zeit des Jahres ist ja nicht die Spur von Eis in Sicht, oder der See ist so stark zugefroren, daß man locker aufs Eis rauf kann.
Vor vielen Jahrzehnten habe ich genau hier das erste und einzige Mal  so etwas wie Eishockey Spielen simuliert; ohne Kufen unter den Sohlen in bloßen Winterstiefeln und einem umgedrehten Krückstock als Schläger. Der Puck? Ein Stück Holz oder ein Stein?

Sbd 8.12.12

Serpentinit: Seelenfrieden - Grüntee mit Zimt
Hundeweihnacht; i.e. Weihnachtsfeier des Teckelclubs. Keine epiphanienhafte Gegebenheit, die sich heute eingestellt hätte. 

So 9.12.12
Schwarzer Labradorit: Intuition - Grüntee mit Erdbeere

Am Möwensee, Vor dem letzten Wasserloch

Als ich gerade ein Bild vom Möwensee im Schneegestöber schießen wollte, mir jedoch erst einmal das Handy aus der Hand in den Schnee geglitten war und ich das Handy wieder schneefrei zu bekommen mich bemühte, sprach mich ein Spaziergänger an und wies mich auf die beiden, Reiher und Ente, auf dem See vor dem Wasserloch hin; das einzige, letzte weit und breit.
Ein Bild des Jammers, sagte er, ist das nicht ein Bild des Jammers.
Ich stimmte zwar irgendwie nickend ein, setzte aber hinzu, daß die das seit Millionen Jahren kennten und sicher ihre Tricks haben würden. Wie Tiere tatsächlich überwintern und vor allem überleben, habe ich eigentlich gar keine Ahnung. War mehr so eine Hoffnungsäußerung.
Von der Seite würde der Reiher aber was Geheimratsmäßiges haben, sagte der Spaziergänger ein paar Schritte weiter. Das nun bestätigte ich vehement und, da ich das Handy inzwischen schneefrei bekommen hatte, schoß dieses Foto. Wie Geheimrat Reiher mit seinem Enten Sekretär, die auch Wladimir und Estragon vor dem Wasserloch sein könnten.
Oben dann bei der Freilichtbühne erklärte ich einem Mittdreißiger aus schätzungsweise PrenzlBerg oder Mitte mit halbwüchsigem Kind, wo man hier rodeln könnte. Dabei verkniff ich mir die Kennzeichnung 'Todesbahn' , ich schickte sie nur dorthin.

Mo 10.12.12
Bergkristall:  Innere Ruhe - Schwarztee mit Mango

Am Möwensee, paar Minuten vor Sonnenuuntergang
Wladimir und Estragon haben doch noch ein anderes, und ein größeres dazu, Wasserloch gefunden; vermehrt um diverse Enten haben sie sich ebenfalls. Na bitte.

Nachdem gestern sich Kind und Kegel und Krethi und Plethi in der Rehberge im Schnee getummelt hatten, haben wir heute abgesehen von einigen wenigen Joggern (einer kurzärmelig) ausschließlich Hunde(besitzer) getroffen. Es war still, schneegedämpft, aber so alleine auf dem ehemaligen Friedhof am Plötzensee im Dämmerlicht ...  
Plötzensee,Viertelstunde nach Sonnenuntergang
Und wieder mußte ich nach unserer Runde die Scheiben freikratzen.

Di 11.12.12
Sodalith: Fantasie & Kreativität - Grüntee mit Zitrone
Nichts Neues von Wladimir und den Estragonen, außer - daß sie sich nirgends haben blicken lassen heute; und es gab einige Wasserlöcher auf den Möwensee. Wir sind durchs ganze Weddinger Seeland gegangen, mit einem Extraschlenker über Sperlingsee und Entenpfuhl. Aber kein Wladimir, kein Estragon, nirgends.


Mi 12.12.12
Tigereisen; Konzentration - Schwarztee mit Orange
Halbzeit im Adventskalender und das letzte Schnapszahldatum für lange Zeit, für dieses Jahrzehnt. Das nächste wird der 2.2.22 sein! Das ist mir viel zu weit weg, wenden wir uns Näherliegendem zu und, gleich mit Grausen wieder ab:
Die Wiedereröffnung der Staatsoper natürlich nicht fristgemäß, aber irgendwann, dafür deutlich teurer. BER könnte immerhin der Katastrophenrang abgelaufen werden von Stuttgart 21. Da werden schon jetzt mal eben 2 Milliarden Mehrkosten avisiert, so als Aperitif.

Dafür habe ich Wladimir heute wieder gesehen. Ganz alleine stand er da reihermäßig auf einem Bein in der späten Dämmerung vor dem ersten Wasserloch. Während ich mich für ein Foto bereit machte, erhob er sich aber und schwebte davon zum nächsten Wasserloch.

Samstag, 1. Dezember 2012

Adventskalender I

Sbd 1.12.12
Start der Adventskalender:
Blauer Aventurin: Optimismus - Grüntee mit Apfel
Zum Start des meteorologischen Winters promt der erste zaghafte Schnee der Saison heute morgen.


Ich freu mich jeden Morgen auf Neuigkeiten aus Schönefeld, vom BER. Ob schon mal ein Flughafen geschlossen wurde, vor seiner Eröffnung?


So 2.12.12
Rhodonit: Seelische Stärke - Schwarztee mit Waldfrucht
Adventsnachmittagsrunde mit Lotti durch die Rehberge zusammen mit S. und Teckelkumpel Rudi. Auch das mittelalte Gothic-Paar hat sich zum Spaziergang in schwarze Schale geworfen. Zum Ende stehen wir noch im  leichten Schneeregen und warten nicht aufs Christkind, sondern auf Rudi, der Umweg auf Umweg nimmt, bevor er sich doch noch  bequemt, ins Auto zu steigen.

Mo 3.12.12
Chinesische Jade: Energie - Grüntee mit Apfel


Jetzt  soll das Adlergestell auf 4 Spuren rückgebaut werden - wahrscheinlich damit sich die Autos, die zum BER wollen, schon weit vor dem Flughafen stauen, um den Stau im Abfertigungsgebäude selbst der fehlenden Schalter und Gepäckbänder wegen zu mildern bzw. gleich ganz aus-zu-lagern.
Oder glaubt man in der Berliner Verwaltung, man bräuchte die volle Straßenkapazität des Adlergestells nicht, da der BER ja ohnehin nicht eröffnet werden wird!?

Di 4.12.12
Leopoardenjaspis: Unabhängigkeit - Schwarztee mit Erdbeer
Nicht ein Zacken, der mir nicht aus der Krone gebrochen wäre, sondern gleich eine ganze Krone, die mir aus dem Mund gefallen war, wurde mir heute wieder eingesetzt.
Das Volksbegehren gegen ein Nachtflugverbot beim BER ist durchgekommen: Sowas von überflüssig; wozu ein Flugverbot, egal ob tags oder in der Nacht, für keinen Flughafen.

??? - ??
 Auflösung morgen.

Mi 5.12.12

Lauben am Hang der Bahntrasse,Lynarstraße

Goldobsidian: Offenheit - Grüntee mit Waldfrucht
Um eine Wartezeit zu überbrücken, Rundgang durch den Kleinen Tiergarten in Moabit, ohne Lotti. Ich kam mir wie Falschgeld vor, alleine durch eine Grünanlage zu laufen. Und all die Männer, die da, ohne Hund, herumlungerten, was die wohl trieben,; was machten die dort im Kleinen Tiergarten zwischen Alt-Moabit und Turmstraße zur Mittagszeit?

Do 6.12.12
Indischer Achat: Entspannung - Earl Grey
Ich weiß nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, wenn man sich sofort nach dem Aufstehen folgende Notiz macht:

Nikolaus, ach Nikolaus,
dir hängt was ausm Mantel raus.
Hängs mal wieder rein,
denn Spaß muß sein.

Lausepark heute
Das war heute schon ein ernsthafter, nicht unangenehmer, ruhiger Wintertag - wenn man nicht im Stau im Umfeld des Besuchs des israelischen Ministerpräsidenten hängengeblieben war.

Sonntag, 18. November 2012

Chronik November


10.11.12
Vor dem Gebäude der ehemaligen Post verrichtet ein Pudel sein Geschäft. Das Frauchen hebt mittels eines blauen Beutels die Exkremente auf. Der Hund zieht sie zügig weiter, und sie wirft den Beutel an den nächsten Baum.

11.11.12
Gegen 17 Uhr jetzt, allerspätestens,
huschen über die Wiese im Park rote und blaue Lichter;
fliegen in die schwarzen Löcher der Büsche
oder schweben auf den vom Restlicht verdunkelten Wegen.
Es kreuzen es nähern es jagen sich
die Licht Emittierenden Dioden der Signalhalsbänder.


12.11.12 
Unmittelbar hinter dem Eingang in die Rehberge nehme ich Lotti schon wieder an die Leine (schnalle sie). Eine Frau führt an einem Geschirr ihr Hausschwein aus. Ich wollte nicht, daß dem Schwein etwas passiert.  
Als es sich ein Stück entfernt hat, mache ich Lotti wieder los. Irritiert wie interessiert schnüffelt Lotti durch die Luft dem Schwein nach

15.11.12
Der erste Rauhreif der Saison auf der Wiese des Lauseparks und den Frontscheiben heute morgen. Je weiter es am Nachmittag nach Süden ging auf dem Weg zur Hundeschule, desto hochnebliger und fröstliger wurde es. Die Marienfelder Feldflur, die wir dann durchstreiften mit den Teckeln, eine kalte Märchenlandschaft.



17.11.12
Wochensaldo: Zwischenzeitlich wären mir fast die Schuhe ausgegangen. Dabei habe ich das von Kind auf gelernt: nicht Reintreten. Aber letzte Woche keine Chance, drei Mal auf den Runden mit Lotti in Hundescheiße geraten - in Schuhen mit Profilsohle.
Einmal war ich unmittelbar auf dem Weg zum Abfallkorb, um dort den Beutel zu entsorgen, mit dem ich Lottis Hinterlassenschaften gerade aufgesammelt hatte, und wäre über der Bordsteinkante fast ausgeglitten auf der mußigen Masse Exkremente, die unter dem nassen Laub verborgen lag. Deshalb hatte ich auch ebensowenig eine Chance auszuweichen wie gleich am selben Nachmittag noch im Park und ein paar Tage später, als ich die Schuhe mit den dicksten Profilsohlen an hatte.

30.11.12
Das nenne ich Timing. Mittags fahre ich zum Winterreifenwechsel und anschließend mit Lotti gleich weiter in die Rehberge. Kurz nachdem wir in der Mitte der Runde auf S. und Teckelkumpel Rudi getroffen sind, setzt der erste heftige Graupelschauer der Saison ein. Spielverderber faselten bei dem Reifenwechsel was von letztem Drücker. 


Mittwoch, 20. Juni 2012

Halbzeitpause

Halbzeit. Durchatmen!
Drei von sechs Spielen sind gespielt - also die Hälfte? Sollten die Griechen die deutsche Nationalmannschaft bei der EM im anstehenden Viertelfinale tatsächlich aus dem Turnier werfen, wären es dann eben nicht die Hälfte der Spiele bis hierher gewesen, sondern schon Dreiviertel. Aber nein, nein das wird nicht passieren.

Lotti guckt EM
Spiele und Brot! Während im Rahmen der EM ein Land nach dem anderen ausscheidet, wird ein Euro-Land nach dem anderen von der Diktatur der Märkte zusammengefaltet. Demnach wird Deutschland ganz klar Europameister, da es als letztes Land des Euro-Raums ebenso übrigbleiben wird wie parallel dazu im Rahmen des EM 2012-Entscheids.
Halbzeit ist auf jeden Fall. Die Vorrunde ist gespielt. Ab jetzt gehts ko-mäßig weiter.
Aber heute, heute ist spielfrei.
Mal sehen, was sich alles angesammelt hat:

Nach dem Demo Ende: Wannen in Dreierreihen
Lange vorbei, schon fast vergessen, der Ausnahmezustand am letzten Apriltag, zur Walpurgisnacht: Letztlich ist ja nichts passiert, die Aufregungen und Befürchtungen zuvor hatten sich als überflüssig herausgestellt.

Herzlich Willkommen zur Walpurgisnacht
M. vom Laden ein paar Häuser weiter wird das anders sehen. Beim Abbau der Balustraden, die er als Schutz vor den Schaufenstern angebracht hatte, war er so unglücklich von der Leiter gestürzt, daß er sich einen derart fiesen Beinbruch zugezogen hat, daß er jetzt nach langwieriger OP auch über anderthalb Monate später noch im Rollstuhl sitzen muß.
abgesperrter Park
Der Lausepark war dagegen völlig unangetastet geblieben, da von Absperrgittern rundherum und der Hundestaffel geschützt. Nein, die Schäferhunde hatte man besser nicht zu streicheln versuchen sollen.

Aktuell gibts wieder vermehrt Bierflaschenscherben auf den Wegen des Lauseparks. Da muß ich Lotti extra drumherum führen, damit sie nicht reintappt. Und es sind Rattenköder ausgelegt. Bei beidem drängt sich nicht gerade auf, in ihnen Symptome einer laufenden Gentrifizierung erblicken zu müssen - gegen die es eigentlich beim Walpurgisnachtprotestzug ging.

Sieht fast wie Prenzlberg aus.
Dennoch habe ich die Anregung aufgenommen und  verstärkt nach Gentrifizierungsanzeichen in der Gegend Ausschau gehalten.
Beim Haus Burgsdorf- Ecke Willdenowstraße gleich um die Ecke bin ich fündig geworden. Daß die Rosenpflanzungen an diesem aufwendig durchsanierten (und damit ganz handfest gentrifizerten) Eckhaus, unbehelligt - d.h. unzerstört, unvermüllt - wachsen konnten, ist natürlich ein klares Indiz für Gentrifizierung, jedenfalls insoweit man als dessen Gegensatz Verwahrlosung setzte.

In den Rehbergen bin ich mit Lotti offensichtlich auf einige Weddinger Gentrifiziererexemplare gestoßen. Das erste Tackling war mit einer Mutter, deren einem Kind Lotti, am Boden langschnüffelnd, also mal ausnahmsweise nicht auf Menschen achtend, sich näherte, argwöhnisch von der Mutter beäugt. Ich ging auf Lotti zu, um sie in eine andere Richtung umzulenken. Das war mir auch so gut wie gelungen, als ein zweites Kind auftauchte, nicht unbemerkt von Lotti, die sich nun ihrerseits freudig erregt diesem Kind näherte. Das bekam gleich einmal einen Schrei- und Panikanfall und fiel hin. Das habe ich aber schon nur aus den Augenwinkeln gesehen, da ich längst mit Lotti im Weitergehen war. Mit abwertend wegwerfender Handbewegung, mich von diesem hysterischen Mutter-Kind Idylle abwendend, beendte ich den Dialog mit der Mutter, die in meinem Gedächtnis geschwäbelt hatte, was ich aber definitiv weiß, daß es nicht der Fall sein gewesen war:
`Das ist kein Hundeauslaufgebiet.'
'Sie sollten lieber ihrm Kind beibringen, mit Hunden umzugehen.'
'Das ist jetzt aber nicht der richtige Ansatz.' (Diesen Satz habe ich besonders verschwäbelt in Erinnerung. Die Mutter sprach aber tatsächlich ein nicht weiter markiertes Hochdeutsch.)
'Gehen Sie doch mit ihrn Kindern in' Kindergarten.'

Einen Tag später, wieder in der Rehberge, und zwar auf dem Weg zwischen Freilichtbühne und Großer Wiese, dem wahrscheinlich breitesten Weg des gesamten Volksparks, war ich formal gesehen wieder auf der schwächeren Seite:  Es kommt entgegen ein Anfang zwanzigjähriger, hoch auf ca. 2 m Körperlänge aufgeschossener  Jogger. Plötzlich hört er auf weiterzulaufen und tippelt nervös auf der Stelle. Erst als ich mich umblicke, sehe ich, was seinen Bewegungsfortgang schockt und ihn so erstarren läßt: Lotti, die in vollem Galopp mir nachkommt und sowohl an mir als auch an dem tippelnden Jogger vorbeirennt. Ich höre mir im Weitergehen wieder an, daß hier kein Hundeauslaufgebiet wäre, und frage, ob er schon in Behandlung wäre.

Genter Straße, Wedding nicht Sofia
Man findet aber nach wie vor ausreichend Indizien, daß es genügend ungentrifiziert ist und bleiben wird hier. Deshalb mag es viele Bulgaren hierher ziehen - so, wie hier mit dieser Häuserlücke, stelle ich mir Sofia vor.

Dann war das dieser Fischreiher, am Möwensee (das Weddinger Seenland will ich schon seit einem Jahr vorstellen).
Ich bin mir sicher, das ist derselbe Reiher
Auf dem Wasser schwamm irgendwas, woran sich ein Fisch von unten zu schaffen machte, wie man aus den aufsteigenden Bläschen schließen konnte. Nahe bei stand auf seinen Stelzenbeinen unbeweglich der Fischreiher. Cool wie ein Profikiller im Film wartete er auf den richtigen Moment. In einer einzigen Bewegung stieß er seinen langen schmalen Pinzettenschnabel ins Wetter, fuhr gemächlich den Kopf wieder hoch, mit dem Fisch im Schnabel, hielt inne und würgte den Fisch durch den Hals in seinen Körper hinein. Ich war so gebannt, daß ich vergaß, ein Bild zu machen. Stattdessen schaute ich fasziniert zu, wie auch einem zweiten Fisch das gleiche Schicksal zuteil wurde.       

So ein Glück, morgen gehts weiter. Da beginnen die Viertelfinalspiele. Man kommt ganz aus dem Rhythmus.

 

   


Mittwoch, 25. April 2012

Polit-Spacken entdecken Sprengel Kiez


Jetzt ist doch wieder was gehörig in die Quere gekommen.

Ganz harmlos fings an mit solch einem unscheinbaren, allerschlimmstens ärgerlichen Verkehrsschild, das für eine kurze Zeit ein Halteverbot anzeigt, wenn auch direkt vor der Tür. Bei den Gassigängen mit Lotti im Kiez wurden es aber immer mehr. Da kommt man dann ins Grübeln, wenn im Umkreis von anderthalb Kilometern das Halteverbot gilt; zum Beispiel darüber: Wohin mit dem Auto und Was überhaupt ist da los, daß hunderte von Autos umgeparkt werden müssen.
Ja,  und es ist, -  Schuld ist - die Gentrifizierung!

Nach tagelangen Recherchen - tagelang deshalb, weil ich nicht aufmerksam genug Zeitung gelesen habe, da hätte ich es schon locker nebenbei seit letzten Donnerstag wissen können - stellte sich heraus,  daß der Wedding das erste Mal die Ehre hat, Austragungsort der diesjährigen Berliner Walpurgisnachtfestspiele zu sein. Was sag ich der Wedding - der Sprengelkiez, hier gleich hinterm Haus, dort wird der Umzug stattfinden am Tag vor dem Ersten Mai.  Ach ja, nennt sich ja Demonstration. Thema: Nimm was dir zusteht. Das könnte auch auf einem Motivationsseminar einer Drückerkolonne oder der Deutschen Bank verkündet werden.

Da ist man im Wedding natürlich genau an der richtigen Stelle, sozusagen eurorichtig liegt man da, im Griechenland Berlins. Der Wedding ist der Teil Berlins mit der höchsten Schuldnerquote, über 20 Prozent die statistisch ihre Schulden nicht werden zurückzahlen können. Mit Weddinger Postleitzahlen gibts auch erst mal ein paar Prozente Aufschlag bei einem eventuellen Kredit. Die Veranstalter der sogenannten Demo jedenfalls scheinen nicht den geringsten Schimmer von Berliner Verhältnissen zu haben. Oder wollen nicht.

Wenn als Begründung für die Wahl des Randale Ortes allen Ernstes behauptet wird, die Gentrifizierung hätte den Wedding erreicht, dann will dieser Spacken von Veranstalter sich offensichtlich auch noch lustig machen. Ich empfehle mal einen Rundgang durch die Geschäftszeilen von Müller- und Brunnenstraße. Da ist noch sehr viel Luft nach oben.  
Oder gilt die Tatsache, daß Halteverbotsschilder aufgestellt werden müssen, um den Umzugsweg freizubekommen, schon als Indiz für Gentrifiziertheit!
Vielleicht wollen die Veranstalter ja auch nur ihre eigenen Pfründe in Kreuzberg oder Friedrichshain nicht durch Randale gefährden lassen. 

Ich muß jetzt in den nächsten Tagen noch jede Menge Bilder vom Lausepark schießen.
Am Montag Nachmittag findet zur Einstimmung auf die Demo am Abend am Nettelbeckplatz ein Punk Konzert statt. Der Lausepark liegt sowohl im Rückraum als auch auf dem Weg dorthin. Zur Orientierungshilfe wurde heute schon mal  farbiger Sand geschüttet.

Ich bezweifel allerdings, daß der Lausepark heil in den Mai kommt. Vielleicht wird man ihn ja irgendwann einmal rekonstruieren wollen - dafür die Bilder.

Die Logistik fürs Auto steht inzwischen. Sind so drei Kilometer, die ich werde laufen müssen mit Lotti.

Vielleicht haben wir Glück und die vorhergesagte Wärme zum Wochenende mit knapp 30 Grad führt am Montag zu richtig schönen fetten Gewitter-Wolkenbrüchen!

Berlinbanal wird berichten.


Mittwoch, 18. April 2012

Ein Bad zwischendurch

Die große Runde führte Lotti und mich heute unmittelbar ans Ufer des Plötzensees.  Meist laufen wir über das Gelände des etwas oberhalb des Sees gelegenen inzwischen aufgegebenen 'Friedhofs am Plötzensee'.
Der Plötzensee wird Gegenstand des neuen, nächsten Posts sein, der mir seit langem schon im Kopf herumschwirrt für dieses Blog.
Dieses Blog hatte ich längere Zeit nicht betrieben.
In der letzten Woche las ich jedoch das von Wolfgang Herrndorf geführte Blog Arbeit und Struktur.
Wolfgang Herrndorf bekam im letzten Monat den Preis der Leipziger Buchmesse zugesprochen; schon 2011 war er hierfür nominiert gewesen.
Den Preis nahm er nicht persönlich entgegen. Wolfgang Herrndorf ist schwer und nachhaltig krebskrank. 
Seine Krankheit sowie die Therapien sind nicht zuletzt Gegenstand des Blogs. Er wurde auch in Clinac 3 der Charité behandelt.
Im Blog schreibt er von seinen häufigen Aufenthalten am Plötzensee: "Forsythien und Teppiche von Blaustern auf dem Weg zum Plötzensee". (Notiz zum  25.3.) Im Plötzensee schwimmt er auch, so im letzten Herbst, und erst letzte Woche: "Der erste Brustschwimmzug des Jahres im Plötzensee." (Notiz zum 9.4.)
Da gibt es jemanden, der den Plötzensee schätzt und ihn nutzt und - obgleich schwerstkrank - darüber bloggt.


Heute nachmittag nun, bei den steinernen Treppen gegenüber dem Strandbad, stieg ein Mann ins Wasser des Sees und schwamm dort umher. Ich glaube nicht, daß es zwei Menschen gibt, die sich des Plötzensees auf diese Art annehmen. Alle Achtung: Der See kann keine zehn Grad haben.

Wir waren grad mal im ersten Drittel der Runde und zogen weiter durch das Terrain, über das es im nächsten Post gehen sollte.

Ein bißchen dauerts noch.

Da der neue Post noch etwas Zeit beanspruchen wird, schon mal vorab ein aktueller Berlinbanal Hinweis.
Das ist gar nicht so einfach zu entscheiden, was man denn als wichtig genug dafür ausersehen kann.
Zur Auswahl boten sich auf dem ersten Gang mit Lotti an:

1) Daß nun Frühling ist ist unübersehbar, wenn auch nicht in jeder Minute temperaturbedingt fühlbar.


2) Nun war die Fassade des Jobcenters mehr als ein halbes Jahr lang aufwendig sandgestrahlt restauriert worden - aber alles gehabt wie immer. Fehlt nur noch ein gelb/goldener Farbbeutel ganz oben, dann wär die Flagge komplett.


3) Oder dieser nun wirklich alltags-praktische Hinweis vom Imbißstand Falafel Dream, gleich beim Arbeitsamt.



[tbc]

Dienstag, 17. April 2012

Es lebt noch, das Blog!



Rehberge gestern, Englischer Teil


Ein Bloglebenszeichen. Ja, es wird fortgesetzt, hab ich mir vorgenommen.
Ein neuer Post ist jedenfalls in Arbeit.
Hier die Vorschau:

Blick auf den Plötzensee vom Friedhof aus gen Südosten, gestern
[tbc]