Mir ist noch weniger weihnachtlich zumute als im letzten Jahr; jetzt kann mir weniger weihnachtlich nicht mehr zumute sein.
So geht das schon seit sicher fünfundzwanzig Jahren oder mehr.
Dabei ist es doch ein schöner Festanlaß: Wintersonnenwende plus Geburt der FrohenBotschaft.
Weihnachten im Zeitalter seiner Konsumierbarkeit bedeutet ja aber vor allem Arbeit (i.e. Geschenke beschaffen) und übergeordnet Dienst an der Volkswirtschaft (Steigerung der Binnennachfrage für die Nachhaltigkeit des Aufschwungs).
Ein Nachmittag im Gesundbrunnencenter steigert nicht eben den Blick und das Gehör für 'weihnachtliche Anmutungsqualitäten'.
Weshalb sollte mir weihnachtlich werden, wenn es schon ab dem Aussteigen aus dem Auto im Parkhaus, wie hier im Gesundbrunnencenter, kein Entrinnen vor dudelnden Weihnachtsliedern/
-songs gibt.
Da würde das Bach'sche Weihnachtsoratorium mitsamt seinen Rezitativen ja wie Subversion klingen.
Urnenfriedhof Wedding, Zentralweg |
Um mich mental für die Weddinger Shoppingplaza zu stärken, war ich vormittags mit Lotti die Friedhofsrunde gegangen.
Wie kommt es zu dieser sogenannten Friedhofsruhe, die doch tatsächlich Stille ist? Der Weddinger Urnenfriedhof nimmt 1 Block innerhalb eines dicht besiedelten Gebietes ein.
Kann es sein, daß man Stille spürt, abhängig davon ob man sich diesseits oder jenseits des Zaunes befindet, der den Friedhof abtrennt von der alltäglichen Wohn-Geschäfts-Verkehrsumgebung. Eigentlich kann das kaum sein, dennoch scheint es mir so, weshalb ich mit Lotti immer mal wieder gerne eine Runde dort drehe: Weil hier die Zeit außer Kraft gesetzt ist? Denn die Liegezeit ist nur für die noch nicht dort Liegenden von Belang.
Einen Adventskalender hatte ich auch: von Hertha BSC, mit 24 verschiedenen Fußball-Schoko-Motiven. Hatte M. vor längerer Zeit gekauft, als Hertha gerade die 2. Liga ganz überzeugend anführte. Und jetzt. Ja, ganz gut. Aber irgendwie ärgert Hertha immer.
Am 24. bestand das Schokomotiv tatsächlich aus der Meisterschale: Aber nicht mehr in diesem Leben!
Der pure Luxus war zu dieser Zeit sowieso ganz woanders zu finden - natürlich nur, wenn man grad danach gesucht hatte.
Draußen - freie Fahrt für Lotti und mich.
Ob auf der Marienfelder Feldflur am Stadtrand mit der Dackelgruppe ...
...oder in der Rehberge.
Einmal hat eine Frau allerdings geschrien, - ich solle das Viech wegnehmen, was ich mir denken würde und überhaupt - nun grad zu dieser älteren Frau mußte Lotti hinrennen, sowas ganz Verkniffenes, die mit Ehemann und Enkel auf dem Schlitten unterwegs war.
Müllerstraße um Mitternacht 27./28.12. |
Lang dauerte es, das Auto freizuschaufeln. Gut überlegt man sich, ob man es auch benutzt, denn - wird man später irgendwo einen Platz finden, es wieder abzustellen.
Parkplatzsicherung ist eine Mobilitätsoption.
Müllerstraße um Mitternacht 27./28.12. |
Der Schnee schaffte gleißende Helligkeit auch um Mitternacht. Oder: die neue Straßenbeleuchtung, die so angelegt ist, daß die Müllerstraße locker als Ersatz-Landebahn dienen könnte, kam voll zur Geltung
Lausepark um Mitternacht 27./28.12. |
Für morgen Sylvester ist großes zwischenzeitliches Tauwetter mit Neuschnee angekündigt.
Aber es ist bis jetzt schon anders gekommen als erwartet. Wir sollten eigentlich gar nicht hier, sondern am Schwarzwaldrand sein.
vereiste Leitung zur Satellitenschüssel |
Ich hoffe, daß sich die hier über mir vorm Fenster hängenden Eiszapfen in Wohlgefallen auflösen und nicht als Hammer-to-fall herausstellen werden.
Einen guten Rutsch ohne hinzufallen wünscht BERLINBANAL.
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