Dienstag, 31. August 2010

Sommerernte im Lausepark

Nur noch wenige Stunden, und der Sommer 2010 ist - meteorologisch - vorbei.

Strauchfrüchte. Welche ??? Sehn irgendwie tückisch aus.

Das haben wir nun davon. Wir kaufen das russische Erdgas und bekommen den sibirischen Sommer gratis gleich dazu. Oder wie soll man das nennen?

Nach einem Kaltstart ein langsam anlaufender sommerlicher Juni, gefolgt von einem Juli, der einfach nur heiß, und zwar mir zuu heiß war, abnippelnd in einen August, der ab der Hälfte in einen verregneten Frühherbst über zu gehen schien, in dem es in den höheren, mindestens vierstelligen Lagen auch schon mal schneite.
Die Zeit, während der man die Leichtigkeit des Sommers erfuhr, war doch sehr knapp. Und das lag nicht zuletzt am überheißen Juli.

Eine bessere Temperaturverteilung bitte schön beim nächsten Mal! Und das gilt auch für die Regenverteilung!


Die kenn ich: Holunder? Oder doch nich? - Doch!  Einige Tage später werde ich eine ältere Frau, die die Früchte ernten wird, fragen, und sie wird kopfnickend bestätigen: Holunder!


Im Stadtbad Wedding habe ich im Rahmen des schulischen Sportunterrichts Schwimmen gelernt. Das war kurz vorm Krieg (Vietnam). Derweil ist das Bad längst geschlossen für den Schwimmbetrieb.

Am Wochenende, so um die Mitternachtszeit herum, wenn ich mit Lotti eine letzte Runde gehe, stoße ich beim Überqueren der Müllerstraße regelmäßig auf etwas desorientierte, aber gut gelaunte Gruppen Jugendlicher oder jüngerer Erwachsener: Hier-lang-nein-da-lang-Gruppen.
Sie sind auf der Suche - zwar nicht nach dem Sinn des Lebens, aber nach einem Ort und haben entweder nur vage Vorstellungen oder sind sich gar nicht einig über den Weg dorthin. Dann schlägt die Stunde der Einheimischen. Und als solcher werde ich - nicht zuletzt wegen des Hundes - schnell identifiziert.
'Wo es zur Gerichtstraße ginge'. Meistens stehen wir direkt an der Ecke Müller/Gericht. Manchmal müssen sie noch das kurze Stück durch den Lausepark gehen.

Neulich habe ich dabei gegen Apple gewonnen: Während mich aus einer Gruppe Gerichtstraße-Suchender ein Junge direkt nach dem Weg fragte, hatte sich eine andere Fraktion um ein Mädchen mit einem smarten Gerät mit Navifunktion gescharrt, die schnurstracks in die entgegengesetzte und damit falsche Richtung strebte. Als die Fraktion, die meiner Wegbeschreibung traute, sich aufmachte, rief der Junge, der mich gefragt hatte, dem Navi-Mädchen hämisch zu: 'Vielen Dank für dein I-Phone!'

Inzwischen frage ich  nach, 'zum Stadtbad?'  Natürlich wollen sie zum Stadtbad, wohin sollten sie um diese Uhrzeit in der Gerichtstraße sonst wollen.Und natürlich hatte ich keine Ahnung, daß dort Musik- und Kunstveranstaltungen stattfinden, - bis dahin;  hatte keine Ahnung, daß das Stadtbad längst zur Location Stattbad geworden war.

Hier ein schöner Videoclip über eine Ausstellung dort.
 http://www.freshmilk.de/video/?s=Kunst


Wärs an der Ostsee, wärs Sanddorn. Ist aber nicht Ostsee. Was ists dann?

Festzuhalten: Die Co-Autorin, Lotti, hat sich über den Sommer zur begeisterten Schwimmerin entwickelt und kann mit Ghetto-Kid-Kumpel Rudi gut mithalten.

Dabei hatte es zum Beginn des Sommers eine heikle Situation für Lotti gegeben: Als sie frei im weitläufigeren, englischen Teil der Rehberge über eine weite offene Wiese nach dem Ball rannte, war sie von einem kleineren Raubvogel gesichtet worden. Der stürzte auch in ihre Richtung nieder, schwenkte in Lottis Lauf ein, um jedoch kurz vor dem Zugriff nach oben abzudrehen. Der Vogel dürfte festgestellt haben, daß Lotti einfach eine Nummer zu groß für ihn war.

Die Hundeschulleiterin, die gleichzeitig Hundezüchterin ist, berichtete neulich von einem ähnlichen Vorkommnis mit ihren, allerdings kleineren Zwergteckeln. Da wurde der Zugriff durch den Raubvogel dadurch verhindert, daß ihr besonders hoch springender 'Roter' zur Verstärkung geschickt wurde und den Vogel durch Gegenangriff vertrieb.

Und dann gibts da dieses ominöse Loch, das es nur im Sommer gibt.
Gefüllt wurde es u.a. von Thilo Sarrazin. Nur soviel: Schade, daß er so viel nachweislichen Dummsinn verzapft hat und daß er es damit versaut hat!
Nun können sich alle, nachdem sich die Empörung gelegt haben wird, wieder entspannt zurücklehnen. Die Parallelgesellschaften  können ungestört weiter vor sich herwelten. Damit meine ich sowohl die der Migranten wie die der Politiker.

Montag, 23. August 2010

Anonyme Hunde(Halter)

Ich heiße Lotti.
Ich gehe unangeleint in Grünanlagen.

Ich heiße Werner.
Ich bin Hundehalter.

Neulich (letztes Wochenende) war es wieder soweit - die mindestens einmal pro Jahr durchs Dorf getriebene Sau 'Hunde und Berlin' wurde von RBB und Tagesspiegel durch den Beitrags- und Kommentarsumpf geschickt. Die Pro/Contra-Frage des Tagesspiegels 'ob Grünanlagen für Hunde gesperrt werden sollen' wurde zu 70 % sowohl im Internet- als auch per Telefonabstimmung bejaht.
Das heißt zwar erst einmal nur, daß die Klientel des Tagesspiegels wahrscheinlich mehrheitlich nicht zu den Hundehaltern gehört. Die Ressentimentgeladenheit der Kommentare jedoch verstörte mich und Lotti so nachhaltig, daß wir sofort die regionale Sektion der AH(H) zwecks Entlastung aufsuchen mußten.

Da braut sich was zusammen

Es ist zwar jedes Mal das Gleiche, was an Anschuldigungen und Argumenten vorgebracht wird, die Eskalationsstufe ist jedoch neu, höher. Denn die Forderung nach allgemeinem Hundeausschluß aus Grünanlagen war bisher so laut noch nicht geworden.

Nur gibt es längst Hundeausschlußgebiete: Geschützte Spielplätze oder die von der landeseigenen 'GrünBerlin GmbH' betriebenen 'Gärten der Welt' und der 'Britzer Garten'. Seit Januar 2010 kam dann erstmals ein öffentlicher Platz hinzu, der Kollwitz-Platz in Prenzlberg - klar bei den Prenzlwichsern, damit bloß kein Hund an Neles oder Johannes-Marios Designer-Turnschuhen rumschnüffelt.

Sprengelpark, Wedding
 
Die letzte Attacke vor einer Woche wurde dann von den Friedrichshainis um Boxhagener Platz, Weberwiese, aber auch vom Schlachtensee in Zehlendorf her geritten. Offensichtlich handelt es sich bei den Hundephobikern vor allem um Bewohner gentrifizierter Areale in Berlin.

Nun ist gentrifizierter Mob in seinem Mobsein leider auch nicht gentrifizierter als ein nicht gentrifizierter Mob, vielleicht weniger lynchbereit, dafür grund-hysterischer.
Ein generelles Innenstadtverbot für Hunde wurde angeregt oder - von den ganz besonders Wohlmeinenden - neue Hundeauslaufgebiete gefordert. 

Nun hilft es ja nichts, sich nur bei den AHH auszuheulen. Sehen wir der Apartheid der Hundeausschlußgebiete ins Auge und besuchen einmal ein Hundeauslaufgebiet. Am Wochenende machten sich Lotti und ich deshalb auf den Weg zu zwei sehr unterschiedlichen Hometowns: im Tempelhofer Park und im Volkspark Rehberge.

Es war ja nochmal richtig heiß am Sonnabend, und beim Tempelhofer Park handelt es sich um den ehemaligen Zentralflughafen Tempelhof, also um eine Flughafengelände ohne Flugzeuge. Das 3,5 km² große Areal besteht aus den Betonrollbahnen und Rasenflächen ohne einen einzigen Baum oder Strauch - nicht überraschend auf einem ehemaligen Flughafen.

Hundeauslauf umkringelt


Die beiden Hundeauslaufgebiete sind durch Zäune markierte und gesicherte, auf dem Rasen abgetrennte Bereiche. Außerhalb herrscht Leinenzwang.
Wenn ich von Rasen spreche, meine ich nicht Wiese, sondern von nichts als Gras bewachsene Freiflächen.
Der erbarmungslos brennenden Sonne waren wir diesseits wie jenseits des Zauns schutzlos ausgeliefert.

Tempelhofer Park, Hundeauslaufgebiet (Dog Run) 1

Den gemeinsamen Spaziergang mit der Teckelgruppe am folgenden Sonnabend werden wir dann vollkommen durchnäßt nach einem 1 1/2-stündigen Marsch über das Tempelhofer Feld mit Zwischenstation im Dog Run 2 beenden.


Tempelhofer Park, Hundeauslaufgebiet (Dog Run) 2.  Kurz danach fing es an zu schütten.

Die Unbehaustheit des Tempelhofer Feldes gilt für die Areale mit wie ohne Leinenpflicht. Fast möchte man sich einbilden, man wäre in dem eingezäunten Teil des Hundeauslaufs geschützter, dabei ist man nur eingesperrt und damit ausgesperrt von den Aktivitäten draußen auf dem Feld: Kitesurfing, Fahrradfahren, Spazierengehen, Rumhängen.

Stattdessen Zoo-Feeling: Die draußen sich Bewegenden gucken beim Vorbeikommen durch den Zaun hinein in den Käfig und betrachten die Hunde mit ihren etwas blöd herumstehenden, -gehenden Haltern. Denn so richtig viel konnten Lotti und ich dort im Zwinger nicht anfangen. Nun war es ja sehr warm, wodurch die Spiellaune der Hunde nicht sehr ausgeprägt ist. Zudem waren nur sehr vereinzelt Artgenossen anzutreffen.
Ich hatte den Ball dabei. Den warf ich für Lotti einmal den gesamten Käfig hoch und wieder zurück. Das gab so schätzungsweise 400 Meter Rennstrecke; schnüffeln auf reinem Rasen dagegen gab nicht so viel her. Dann ein bißchen halbherziges hitzebedingtes Spielgeplänkel mit den paar Hunden.  Ein bißchen matter Hundehalter Smalltalk.

Wenn ich mit Lotti durch Wald/Park/Stadt gehe, bewegen wir uns DURCH Raum und Zeit. (Das gilt selbstverständlich auch ohne Hund.). In einem Hundeauslaufgebiet wie dem hier besuchten bewegt man sich IN Raum und Zeit. Das ist wie Joggen durch Wald/Park/Straße und auf dem Laufband.

Am kommenden Sonnabend werden wir mit einer ganzen Dackelmeute den Dog Run 2 nur als leinenbefreite Transitstation auf dem Weg übers Tempelhofer Feld aufsuchen. Der kurze Zwischenhalt im Zwinger ohne Leine wird sofort genutzt, den Ausgang unter dem Zaun zu suchen und auch zu finden, zumindest von den kleineren Kaninchenteckeln. Lotti ist dafür zu groß, bzw. würde es für sie zu lange dauern, sich durchzugraben.

Ortswechsel.

Beginn Hundeauslaufgebiet Volkspark Rehberge

Das ganze Gegenteil an Hundeauslaufgebietsvorstellungen realisiert sich dann in den Rehbergen. Wer sich was hierbei und ob überhaupt in einer Amtsstube gedacht haben mag, möchte ich lieber nicht wissen.

Auf dem Bild sieht man das Hundeauslaufgebiet in seiner ganzen Breite. Linkerhand wird es begrenzt durch den eingezäunten Friedhof am Plötzensee, und rechterhand - durch offenen Baum-, Strauch- und Gebüschbewuchs. Dieser markiert aber schon den Beginn eines Landschaftsschutzgebietes, und dort herrscht - Leinenpflicht!
Da hätte ich mächtig was zu tun: Müßte mich ins Unterholz schlagen, Lotti zu fassen kriegen, sie anleinen oder schnellstens aus dem Buschwerk ziehen, damit sie sich auf legalem, i.e. leinenpflichtbefreitem Boden befände. Schnüffelte Lotti da nur einmal an einem Baum jenseits des Schildes, könnte es dir passieren, daß just hinter diesem Baum ein Ordnungsamtsmitarbeiter nur auf dich wartete, um dir 75 Euro abzuknöpfen.


Und das nicht nur einmal. Denn in der Länge erstreckt sich das Hundeauslaufgebiet bis zum Schwarzen Graben über ca. 350 Meter, als Teil des Dohnagestells, das hier jedoch auch als Fuß- und Radfahrweg ausgewiesen ist.

Aus der Tiefe des Hundeauslaufgebietes kamen die Fahrradfahrer
Da kann ich mich nicht beschweren, mich nicht mit Lotti durch Raum und Zeit bewegen zu können. Im Gegenteil, und mehr noch: You'll never walk alone! Fahrradfahrer und Jogger, je fünf ungefähr, während ich mit Lotti ballwerfend einmal das Auslaufgebiet hoch und wieder runter durchquerte.

Das grenzte schon fast an Unverantwortlichkeit von mir, Lotti den zügig sich bewegenden Fahrrädern auszusetzen. Ich mußte ständig die Augen vorne und hinten haben, um den Freiraum bis zum nächsten Fahrrad abzuschätzen. Außerdem war Lotti sehr folgsam und blieb auch in der Spur ohne Leine.

Aber sicherer ist es, den Hund in diesem Hundeauslaufgebiet anzuleinen! Wenn man dann an sein Ende gelangt ist, erwartet einen noch umfangreiche Lektüre.


 Nach dem Schilderstudium dann:

Leinen los!

Ich bin Hundehalter.
 Ich führe Lotti unangeleint durch Grünanlagen.



Und wen sollte ich hier wohl damit stören!

Samstag, 14. August 2010

Nachhause Kommen

Wir waren wieder zuhause angekommen.
Über A114, Dreieck Pankow und Schwanebeck und die A11 raus aus Berlin zu einem Familiengeburtstag in der Uckermark kurz vor der polnischen Grenze, rüber über die A20, B96n und die B105 an den Saaler Bodden zu einem Treffen mit Freunden, zurück über die A19 und A24, Dreieck Havelland und Oranienburg und die A111 und A105 wieder hinein nach Berlin.

Lausepark: sah aus wie immer, nur weniger vermüllt. Schlußfolgernde Begründung: Wetter war nicht so gut

Da ich zwischendurch nicht getankt hatte, war ein Auffüllen des Benzinbestandes nicht gerade überflüssig. Meine Stammtankstelle wollte 1,42 € für den Liter Super. Das erschien mir unterbietbar, und ich fuhr zu einer nahegelegenen Tankstelle neben einem Baumarkt in der Ellen-Epstein-Straße, zu dem ich sowieso mußte: 1,37 € pro Liter.

Auf dieser Tankstelle spielte sich das Vorekommenisse ab

Zwischen den Zapfsäulen ein kleiner Peugeot, aus dem mir ein Mann mit einer Landkarte in der Hand hilfesuchend zuwinkte. Ich tankte zuerst. Zum Bezahlen zentralverriegelte ich den Wagen mal vorsichtshalber.
Dann ging ich gemächlich zu dem Peugeot, sah auf das Autokennzeichen, um zu erfahren, ob ich eventuell mit einem fremdsprachlichen Gespräch würde rechnen müssen. Das Regensburger Kennzeichen schaffte in dieser Hinsicht jedoch keine Klarheit.

In dem Peugeot saß ein sehr gepflegt und elegant gekleideter Mann, der mit italienischem Akzent sprach, allerdings in solch unverkennbarer Weise, daß sich die Persiflage eines mit italienischem Akzent sprechenden Mannes auch nicht anders angehört hätte - so wie wenn Matze Knoop den LucaToni gibt.
Er gestikulierte mir mit seinem Straßenatlas entgegen; aufgeschlagen war Europa von Südschweden bis Norditalien und Frankreich bis Weißrußland, und fragte mich, ob ische ihme kanne sagen, wie manne komme zurr Autobahne.

Wir waren also auf einer Tankstelle in der Ellen-Epstein-Straße; er mußte das Tankstellengelände nur nach links verlassen, den Straßenzug bis zur nächsten Ampel weiter fahren, rechts in die Beusselstraße einbiegen, und an der übernächsten Ampel links direkt auf die Autobahn fahren. Dann immer weiter Richtung Leipzig, das kannte er. Was ihm jetzt dabei der aufgeschlagene Straßenatlas von Groß-Mitteleuropa bringen sollte, war mir nicht völlig klar.
Statt sich nun auf den Weg zu machen, nahm er meine Beschreibung zur Kenntnis, ohne allerdings wirklich tiefes Interesse dafür zu zeigen, und fing stattdessen an, sich überschwenglich zu bedanken und mir zu versprechen, was er mir dafür nun alles gleich geben würde.

Hier einfach nach links hätte er fahren müssen. Ist übrigens gar nicht Wedding, sondern Moabit. 

Ich hatte die ganze Zeit schon darauf geachtet hatte, daß sich niemand in meinem Rücken aufhielt, um sich etwa an meinem Rucksack zuschaffen zu machen, und daß ich eine halbe Armlänge Abstand zu dem Peugeot hielt.

Das war aber etwas übertrieben. Denn - statt einfach meiner Beschreibung folgend loszufahren - war der freundliche Herr so dankbar, daß er mir unbedingt zuvor mitteilen mußte:
Sein Navi würde nicht funktionieren - sonst hätte er mich auch kaum nach dem Weg fragen müssen bzw. können.
Er müsse nach Hause, an den Gardasee. Ob ich Gardasee kenne, ja klar, welcher Deutsche kennt Gardaseee nichte.
Dann wollte er seine Dankbarkeit dadurch bezeugen, daß er mir 2 Armani-Jacken ankündigte, für mich und meine Fraue. Dazu hielt er mir einen Katalog entgegen, in dem etwas von jeweils über 1.000 € als Preis für die Jacken angegeben wurde. Aber nicht genug damit. Durch das heruntergekurbelte Fahrerfenster drückte er mir eine Tüte mit 2 in Cellophan steckenden Kleidungsstücken in die Hand. Vom Gewicht her fühlte sich die Tüte nicht nach 2 mal tausend Euro schweren Jacken an.
Aber egal, darauf kam es ja nicht an. Worauf es ankam war, daß es keinen Freelunch gibt.

Er drehte den Zündschlüssel herum, der Motor startete. Er sagte zu mir: Siehste du, nichte genuge Benzina. Ja, das stimmte, die Benzinanzeige zeigte auf halbvoll. Er zeigte mir eine Karte des Casinos Berlin, er hätte alles verspielt und seine Fraue dürfe nicht erfahren. Ich sagte, er hätte doch bestimmt eine Karte, Kreditkarte. Nein, hätte er nicht, ob ich ihm 30 oder 50 Euro geben würde. Damit würde er auch nicht bis zum Gardasee kommen, meinte ich. Ja, nun schon etwas unwirsch, erwiderte er, aber eine Stückchen weiter.

Da jetzt raus war, worauf die Frage nach dem Weg hatte hinauslaufen sollen, konnte ich ihm erleichtert auflachend die Tüte wieder ins Auto hineinreichen, und verabschiedete mich mit einem:

Werbung der BSR, Müllwagen Gerichtstraße