Drei von sechs Spielen sind gespielt - also die Hälfte? Sollten die Griechen die deutsche Nationalmannschaft bei der EM im anstehenden Viertelfinale tatsächlich aus dem Turnier werfen, wären es dann eben nicht die Hälfte der Spiele bis hierher gewesen, sondern schon Dreiviertel. Aber nein, nein das wird nicht passieren.
Lotti guckt EM |
Halbzeit ist auf jeden Fall. Die Vorrunde ist gespielt. Ab jetzt gehts ko-mäßig weiter.
Aber heute, heute ist spielfrei.
Mal sehen, was sich alles angesammelt hat:
Nach dem Demo Ende: Wannen in Dreierreihen |
Herzlich Willkommen zur Walpurgisnacht |
abgesperrter Park |
Aktuell gibts wieder vermehrt Bierflaschenscherben auf den Wegen des Lauseparks. Da muß ich Lotti extra drumherum führen, damit sie nicht reintappt. Und es sind Rattenköder ausgelegt. Bei beidem drängt sich nicht gerade auf, in ihnen Symptome einer laufenden Gentrifizierung erblicken zu müssen - gegen die es eigentlich beim Walpurgisnachtprotestzug ging.
Sieht fast wie Prenzlberg aus. |
Beim Haus Burgsdorf- Ecke Willdenowstraße gleich um die Ecke bin ich fündig geworden. Daß die Rosenpflanzungen an diesem aufwendig durchsanierten (und damit ganz handfest gentrifizerten) Eckhaus, unbehelligt - d.h. unzerstört, unvermüllt - wachsen konnten, ist natürlich ein klares Indiz für Gentrifizierung, jedenfalls insoweit man als dessen Gegensatz Verwahrlosung setzte.
In den Rehbergen bin ich mit Lotti offensichtlich auf einige Weddinger Gentrifiziererexemplare gestoßen. Das erste Tackling war mit einer Mutter, deren einem Kind Lotti, am Boden langschnüffelnd, also mal ausnahmsweise nicht auf Menschen achtend, sich näherte, argwöhnisch von der Mutter beäugt. Ich ging auf Lotti zu, um sie in eine andere Richtung umzulenken. Das war mir auch so gut wie gelungen, als ein zweites Kind auftauchte, nicht unbemerkt von Lotti, die sich nun ihrerseits freudig erregt diesem Kind näherte. Das bekam gleich einmal einen Schrei- und Panikanfall und fiel hin. Das habe ich aber schon nur aus den Augenwinkeln gesehen, da ich längst mit Lotti im Weitergehen war. Mit abwertend wegwerfender Handbewegung, mich von diesem hysterischen Mutter-Kind Idylle abwendend, beendte ich den Dialog mit der Mutter, die in meinem Gedächtnis geschwäbelt hatte, was ich aber definitiv weiß, daß es nicht der Fall sein gewesen war:
`Das ist kein Hundeauslaufgebiet.'
'Sie sollten lieber ihrm Kind beibringen, mit Hunden umzugehen.'
'Das ist jetzt aber nicht der richtige Ansatz.' (Diesen Satz habe ich besonders verschwäbelt in Erinnerung. Die Mutter sprach aber tatsächlich ein nicht weiter markiertes Hochdeutsch.)
'Gehen Sie doch mit ihrn Kindern in' Kindergarten.'
Einen Tag später, wieder in der Rehberge, und zwar auf dem Weg zwischen Freilichtbühne und Großer Wiese, dem wahrscheinlich breitesten Weg des gesamten Volksparks, war ich formal gesehen wieder auf der schwächeren Seite: Es kommt entgegen ein Anfang zwanzigjähriger, hoch auf ca. 2 m Körperlänge aufgeschossener Jogger. Plötzlich hört er auf weiterzulaufen und tippelt nervös auf der Stelle. Erst als ich mich umblicke, sehe ich, was seinen Bewegungsfortgang schockt und ihn so erstarren läßt: Lotti, die in vollem Galopp mir nachkommt und sowohl an mir als auch an dem tippelnden Jogger vorbeirennt. Ich höre mir im Weitergehen wieder an, daß hier kein Hundeauslaufgebiet wäre, und frage, ob er schon in Behandlung wäre.
Genter Straße, Wedding nicht Sofia |
Dann war das dieser Fischreiher, am Möwensee (das Weddinger Seenland will ich schon seit einem Jahr vorstellen).
Ich bin mir sicher, das ist derselbe Reiher |
So ein Glück, morgen gehts weiter. Da beginnen die Viertelfinalspiele. Man kommt ganz aus dem Rhythmus.