Sonntag, 31. Juli 2011

Nochn Tag Regen

Lausepark, gestern
Kommst du schon wieder damit: Daß es geregnet hat.
Ja, und zwar den ganzen Tag hat das gestern weiter geregnet.
Das nervt doch.
Ja eben, das ist nervend,  dieser Regen, der ist unangenehm und der ist auch unpraktisch. Der zweite Tag, an dem ich mit Lotti nicht richtig rauskonnte.

Lausepark, gestern
Es triefte und tropfte aus diesig feuchtigkeitsschwangerer Luft:
Regen würde die Menschen nicht verbinden, so wie das beim Schneefall der Fall wär. Regen macht mißmutig, eng, ein jeder schottet sich ab:
When the rain comes / they run and hide their heads / they might as well be dead / when the rain comes. (Rain, The Beatles * http://de.wikipedia.org/wiki/The_Beatles)

Teltowkanal, gen Westen, gestern
M. bangt um die Ringeltaube, die in einer Nische der Kirchenfassade nebenan gebrütet hatte und nun das grad geschlüpfte Junge durch den Dauerregen bringen muß.
Meine Beruhigung, die würden das schon seit Millionen Jahren erfolgreich überstehen, überzeugt M. nicht, da ja die, ihre Kirchen-Ringeltaube, keine Millionen Jahre auf dem Buckel hätte.

Jetzt wollen wir aber mal die Kirche im Dorf bzw. den Regenschirm zu Haus lassen: Daß es mal gut 2 Tage durchgeregnet hat in Berlin ist so ungewöhnlich, daß es die Stimmung der ganzen Stadt zu bestimmen scheint - aber eben weil es so selten ist.

Aber - als fiele eine Last von einem, war es doch eine Wohltat, wie heute am Morgen und Vormittag schon mal kein Regen mehr fiel, der Straßenbelag abtrocknete und wie gegen Mittag die Wolken anfingen, immer mehr Licht hindurchzulassen.

Für den späteren Tagesverlauf sind sogar noch Sonnenintermezzi angekündigt. Die würde ich dann gegebenenfalls noch fotografisch dokumentiert nachliefern.

Freitag, 29. Juli 2011

Probleme an einem verregneten Sommertag

Keine Frage, dieser Sommer bisher war - Nichts. Da gibt es ebensowenig zu beschönigen. Und da viel Zeit nicht mehr ist, ist die Prognose kein Wagnis: Das wird auch Nichts mehr.

Einige Menschen leiden darunter ja enorm, nehmen das gar persönlich, denken der Regen wird fallen gelassen, nur um ihnen ganz speziell eins auszuwischen. Ich fühle mich da nicht angesprochen.


Für mich ist so ein Regentag wie heute, an dem die Feuchtigkeit mit Händen zu greifen ist, eher eine (sprach-) logistische Herausforderung. Wie bringe ich nämlich Lotti dazu, raus zu wollen. Wie bringt man also den Hund, den man ja  bei diesem Hundewetter noch nicht mal vor die Tür jagt, zum Gassigehen aus dem Haus.
Denn das Hundewetter ist mitnichten ein Wetter, das Hunde besonders gern haben, so wie das beim Fritz-Walter-Wetter für Fritz Walter gegolten hatte, wobei das Fritz-Walter-Wetter nichts anderes ist als ein beim Fußballspielen herrschendes Hundewetter, ohne daß Fritz Walter  (* http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Walter)  damit ein Hund wäre. 

hunde-, Hunde- meint in Wortzusammensetzungen eine Verstärkung (z.B. hundsmiserabel, hundemüde) oder starke Abwertung (Hundelohn, Hundefraß ), was ich nun wiederum dem Hund gegenüber hundsgemein finde, was aber das Hundewetter im Sinne von Hundesohn und Hundeleben als sehr schlechtes Wetter kennzeichnet, und zwar als derart schlechtes, daß man noch nicht einmal den Hund selbst, der genau diese Schlechtigkeit und Minderwertigkeit ausdrückt, in das Hunde/Fritz-Walter-Wetter hinein und aus dem Haus heraus treibt.

Heute morgen ging das trotzdem schon ganz gut. Ich habe Lotti einfach etwas - gegen ihren Willen zugegebenermaßen - aus der Haustür, in der sie eigentlich verharren wollte, gezerrt. Sie lief dann stark orientiert an der Hauswand entlang, an der sich jeweils ein kleiner trockenerer Streifen durch den Regenschutz der Traufe ausbildet. So haben wir immerhin, ich in Regenjacke und unter einem Schirm, eine Runde um den Block geschafft.
Die große Runde liegt aber noch vor uns!


Erst einmal Warten. Es kann nicht ewig regnen, wird es auch nicht; es hört irgendwann auf; das steht fest, da habe ich die Volksweisheit auf meiner Seite, die ja feststellt, daß auf Regen Sonnenschein folgte, ohne sich leider auf die konkrete Länge der zeitlichen Abfolgen einzulassen.
Derweil es aber vorerst noch weiter vor sich her regnet, nutze ich schon mal die Zeit. So ein Regen im Sommer hat ja auch seine Vorteile:

Insofern es nicht nur fast ununterbrochen durchregnet, sondern auch noch recht kühl ist - bisher sinds nicht mehr als knapp 15 Grad -, braucht man nicht so sehr auf den Flüssigkeitsausgleich zu achten; man kann also weniger trinken.

Dann die Rehberge, kann ich mit Lotti zur Abwechslung wieder einmal durch die Rehberge laufen und muß daher weniger weit fahren. Seit längerem schon bin ich in der Regel mit Lotti in einem großen Hundeauslaufgebiet. Die Rehberge wird zunehmend stärker von Menschen genutzt, die auf den Rasenflächen liegen, spielen, picknicken. Das ist mit einer freilaufenden, extrem kontaktfreudigen Lotti sehr unentspannend.
Aber bei Dauerregen, durchweichten Wiesen und Wegen und gänsehäutigen 15 Grad! Kein Mensch wird da sein, außer einigen Hundebesitzern und ein paar Joggern.

Jetzt aber der eigentliche Gewinn: die Blumen auf dem Balkon. Gießen brauchst du, ja darfst du sie bei dem Regen natürlich nicht. Und so wie das heute bisher schon geschüttet hat, gilt das auch für morgen. Unter gar keinen Umständen gießen, da mußt du eher hoffen, daß das wirklich heute noch mal  aufhört, damit die Blumen nicht ersaufen.

Jetzt hab ich vorab schon mal so viel Zeit gewonnen, daß ich eigentlich noch ...
...Was? Ich hab grad ausm Fenster geguckt ...
... erzählen könnte, wie ...
... Ich darf doch das Zentfenster nicht verpassen, wenns grad mal nicht regnet  ...
Ja was nun, soll ich erzählen, wie ...
... Nee, guck mal, is auch heller geworden. Ich glaubs ja nich, das hat wirklich aufgehört ...
Na gut, auch nicht schlimm, mach ich das beim nächsten ...
... Ja mach das. Lotti! Komm! Wir müssen los. Wer weiß wann das wieder ... 

Rehberge, Englischer Teil, leer - Archivbild

P.S.: Ist das ein Hundewetter! Falscher Alarm wars. Als ich mit Lotti unten war, hatte es schon wieder angefangen. Ich bin dann nur eine längere Straßenrunde im Kiez gelaufen. Deshalb von der Rehberge nur ein ungefähr ein Monat altes Archivbild.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Wowie war im Lausepark

Jetzt hab ich mich doch ein bißchen geärgert, daß ich das Handy extra nicht mitgenommen hatte, als ich heut vormittag mit Lotti Gassi gehen war. Konnte ich keine Bilder machen.

Ich denke, was'sn da los, als ich aus der Haustür trete. Gegenüber auf der Wiese des Lauseparks 4 riesige auf Stellwänden aufgezogene Plakate und davor ein Auflauf, daß man wunder was denkt was da los ist.
Ich ziehe mit Lotti etwas zielstrebiger als sonst zum Übergang über die Müllerstraße, lasse zuvor rechts das SPD-Haus liegen und sehe schon aus der Entfernung das rot unterlegte 'SPD' auf den 4 Plakaten prangen.
Ach klar, Wahlkampf steht vor der Tür, stellt die SPD ihre Wahlplakate vor, hier, schräg gegenüber vom Sitz ihres Landesverbandes Berlin.
Beim Überqueren der Straße war uns schon ein Flotter Dreier entgegengekommen, - das klassische TV-Team bestehend aus 1 Redakteur/in, 1 Kamera, 1 Ton -, aber ohne Senderabzeichen, wahrscheinlich also nur für de parteiinterne Dokumentation. Ansonsten aber keine Kamerateams, nur diverse Menschen und Grüppchen, davon einige mit Notizblöcken oder Mikrofonen oder in der Hand, wie sich beim Näherkommen herausschält.

Lotti mußte ich allerdings für ihr offensichtliches politisches Desinteresse tadeln: Während ich zur Wiese hinstrebte, hatte sie beharrlich in die entgegengesetzte Richtung gezogen und gezerrt. Dabei war die Wiese nicht nur letzte Woche erst gemäht worden, nein sie war auch frei von Müllresten, als wäre hier extra ein Räumkommando vorab unterwegs gewesen, um aus einer etwas verkommenen Liegewiese einen weichen Rasenteppich zu zaubern. Und als einen solchen wollte ich mit Lotti doch auch einmal die Wiese betreten.

Während es also Lotti eher zu den nach wie vor mit Essensresten garnierten Gebüschen zog, strebte in mir natürlich alles hin zum Regierenden. Wowie stand dort nämlich auf dem Rasen des Max-Josef-Metzger-Platzes vor dem geöffneten Tryptichon der überdimensionierten Wahlplakate - die waren zu 2 Plakaten im Winkel von 180 Grad zueineinander (Mitteltafel) und jeweils 1 Plakat an beiden Seiten im Winkel von 45 Grad (die beiden schmaleren Flügel) angeordnet. Im Gesicht hatte er ein Mikrofon, und er bewegte seine Lippen. Ich hörte nicht, was er sagte, da ich mich nun nicht so weit hineindrängeln wollte und ich mußte ja auch aufpassen, was Lotti trieb. Nicht daß ich hier im Angesicht der Regierung einer Anti-Hunde Haltung Nahrung verschaffen würde. Is auch nix passiert.

Michael Müller, der Fraktionsvorsitzende der SPD, lümmelte auch - am äußeren Rand des Plakataltars, die Arme vor der Brust verschanzt und die Lippen bewegend -  herum. Während sich um unseren Regierenden Wowie diverse Menschen amphitheatrisch formiert hatten, standen alle anderen Teilnehmer, ob von Partei oder Presse, einzeln oder in kleinen Grüppchen wie nicht eingewiesene Statisten auf dem Rasen herum und schienen wenig mit sich anfangen zu können, zumal hier draußen die Krücken eines kalten Büffets, wie ein Gläschen Schampus/OSaft oder ein Schnittchen, sichtbar fehlten, weshalb eben auch keine rechte Haltung aufkommen wollte.

Lotti besorgte ordnungsgemäß ihre Geschäfte und ich ebenso ordnungsgemäß deren Entsorgung. Wowie überquerte kurz vor uns die Müllerstraße, schwang sich in den Fond seines drüben Ecke Burgsdorfstraße wartenden, berüchtigten Sonder-7er-BMWs, ein Sicherheits BMW vor, einer hinter ihm, und auf gings.

Als ich, mit Lotti von Gassigang zurückgekommen, M. von Wowie drüben bei uns berichtete, rief sie:
Was! und ob ich ihm mal die Mißstände hier und überhaupt, was so alles falsch läuft, geschildert hätte,
mußte ich natürlich gestehen, daß ich das versäumt hätte.

Ich hatte auch nicht den Spaß verderben wollen, und sie haben sich doch schon so viel Mühe mit den Plakaten gegeben.
? - Was war denn auf den Plakaten? - ?
Oben rechts auf rot 'SPD'; unten rechts auf irgendwie blau-grünlich 'Berlin verstehen' . Dazu in Großaufnahmen 2 mal 2 Frauen; 1 mal 1 Mann mit Baby auf Arm; und 1 mal irgendein Mann.
? Und was soll das sein, was soll das heißen ?
Ich hab keine Ahnung; ich habe wirklich nicht den blassesten Schimmer.
Aber nur in den KRASSESTEN Fällen wird eine Partei ja auch TROTZ ihrer Wahlwerbung NICHT gewählt.

P.S. (in eigener Sache) Im letzten, dem 'Rätsel'-Post vor knapp vier Monten war ich auf einer meiner vielen Medizintouren unterwegs gewesen, um meine 'Maske' neu vermessen zu lassen. Diese 'Maske' (mehr so eine aufgeschnittene Büste, und damit ganz schön platzgreifend)  hatte ich in einem schwarzen Müllsack mit mir herumgeschleppt, um sie danach zum Behandlungstermin mitzunehmen. Dabei war ich auf K. getroffen, die sich mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit befunden hatte. Normalerweise hätten wir uns später abends noch einmal beim Badmintonspielen gesehen.